Führungskrise bei EADS: Pressekonferenz abgesagt

Der Schritt gilt als peinliches Eingeständnis einer strategischen Blockade beim europäischen Vorzeigeunternehmen, während der Streit der EU mit den USA über Subventionen im Flugzeugbau vor der Welthandelsorganisation WTO eskaliert.


Bestätigung der Co-Chefs ausstehend
Die EADS-Grossaktionäre DaimlerChrysler AG und Sogeade (Lagardere und der französische Staat) blockieren sich seit einem halben Jahr im Streit um die Führungsstruktur bei EADS und der Konzerntochter Airbus. Auslöser war der Versuch des Airbus-Chefs Noël Forgeard, die deutsch-französische EADS-Doppelspitze zu verdrängen und alleine die Konzernführung zu übernehmen. Forgeard fand dabei die Unterstützung von Präsident Jacques Chirac, DaimlerChrysler blockte den Versuch jedoch ab. Nun warten Forgeard und der Deutsche Thomas Enders seit Wochen auf ihre Bestätigung als Co-Chefs und EADS wird kommissarisch von den Chef-Aufsehern geführt.


Weiterer Streit im Aktionärslager
Streit im Aktionärslager gibt es auch über die Frage, ob EADS wichtige Zulieferer wie den Elektronikkonzern Thales (10,4 Mrd Euro Umsatz) übernehmen sollte. Forgeard und Chirac sind dafür. DaimlerChrysler lehnt eine Vollfusion ab, mit der die Franzosen ein Übergewicht am EADS-Kapital erhielten. (awp/mc/gh)

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