Fünf Jahre nach seiner Gründung will das DIFC mehr Corporate Governance durchsetzen

von Gérard Al-Fil
Aufgeschreckt durch die Weltfinanzkrise und die Bankenaffäre Saad/Algosaibi in Saudiarabien suchen die Golfstaaten nach Wegen zu einer offeneren Firmenkultur und mehr Transparenz auf den Kapitalmärkten. Die Familien Saad und Algosaibi mussten im Frühsommer 2009 ihre Bankaktivitäten in Bahrain wegen Illiquidität einstellen und schulden anderen Banken weltweit 10 bis 15 Milliarden Dollar. Der Fall schlägt bis anhin Wellen in der globalen Finanzwelt.


Das im Herbst 2004 eröffnete DIFC hat von Beginn auf mehr gesetzlich vorgeschriebene Transparenz gesetzt, als sie in den arabischen Golfstaaten üblich ist. Paul M. Koster, CEO der der DFSA, die das DIFC beaufsichtigt, gehen die bestehenden Gesetze im DIFC dennoch nicht weit genug.


«CEOs sollten nicht Chairmen werden können»

 

«Wir sollten es ähnlich wie in Grossbritannien auch im DIFC nicht zulassen, dass ein CEO nach seinem Rücktritt in das Aufsichtsgremium wechselt und Chairman wird», sagte Koster am Montag auf der Jahrestaging des Dubaier Instituts für Corporate Governance «Hawkamah».

 

Die Hawkamah setzt sich auch für transparente Bezüge der Vorstandsmitglieder bei börsenkotierten Firmen ein. Der saudiarabische Mischkonzern Savola geht mit guten Beispiel voran und publiziert seit 2008 als erste kotierte Firma am Persischen Golf die Gehälter seiner Manager auf freiwilliger Basis.

 

Ein Skandal im Stile von Saad/Algosaibi im DIFC käme für Dubai einem Super-GAU gleich. Das DIFC beheimatet Mittelost-Filialen von 20 der 25 grössten Geldhäuser der Welt. Diese nutzen die geografisch zentrale Lage Dubais als Hub zwischen Europa und Asien. Ausserdem wächst die Region Mittelost seit der Jahrtausendwende stärker als andere Regionen, hat sich dort ein privates Vermögen von schätzungsweise 3,5 Billionen Dollar angesammelt.

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