GastroSuisse: «10’000 Beizen müssten verschwinden»
Von einer Gesundschrumpfung der Gastrobranche ist allerdings nichts zu spüren. Im Gegenteil: Sie verzeichnet einen jährlichen Nettozuwachs an Beizen, obwohl täglich etwa zwei Betriebe konkurs gehen. Überdies wechselt jährlich jedes vierte Lokal den Wirt.
Brutaler Verdrängungskampf
Diese hohe Fluktuationsrate zeuge davon, dass im Gastgewerbe ein brutaler Verdrängungskampf herrsche, sagte Künzli am Dienstag in Lugano an der Delegiertenversammlung von GastroSuisse.
Mangel an beruflichen Alternativen
Dass es trotz der grossen Konkurrenz zu keiner Gesundschrumpfung der Branche kommt, führt Künzli in erster Linie auf den Mangel an beruflichen Alternativen zurück: «Ausserhalb des Gastgewerbes gibt es keinen Markt, in welchem sich die während Jahren erworbenen Kernkompetenzen einbringen lassen.»
«Innovative Lösungen» gefordert
Von den 21’000 Mitgliedern von GastroSuisse fordert Künzli «innovative Lösungen» – etwa beim Schutz der Nichtraucher. Ein gesetzliches Rauchverbot lehnt der Zentralpräsident von GastroSuisse ab, da dieses seiner Meinung nach zu weiteren Einschränkungen der unternehmerischen Freiheit führen würde.
Mehr Umsatz durch rauchfreie Zonen
Künzli ist aber überzeugt, dass jeder Gastwirt, der sich aus freien Stücke für die Schaffung von rauchfreien Zonen entscheidet, seinen Umsatz steigern wird. Er forderte die Delegierten auf, in ihren Betrieben das Angebot an rauchfreien Bereichen zu erhöhen. Allerdings ist genau dieses Konzept im Tessin gescheitert. GastroTicino, die Tessiner Sektion des Branchenverbandes, befürwortet deshalb das von der Tessiner Regierung geplante allgemeine Rauchverbot in Gaststätten. Künzli bringt dieser Haltung «ein gewisses Verständnis» entgegen, «weil im Tessiner Gastgewerbegesetz bereits heute gesamtschweizerisch der schärfste Nichtraucherschutz festgehalten ist». (awp/mc/gh)