Gazprom-Chef: OPEC hat Kontrolle über Ölpreis verloren

Für die nächsten zehn Jahre sei keine bessere Alternative zum Rohöl in Sicht als Gas. Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) habe unterdessen ihren Einfluss auf den Ölpreis verloren, sagte Miller. «In der letzten Zeit wurde keine einzige Entscheidung (bei der OPEC) getroffen, die den weltweiten Ölmarkt wirklich beeinflusst hätte», sagte Miller der Zeitung «Financial Times» (Freitag). Die Preise für Öl und Gas würden auf ein «völlig neues Niveau» steigen. Am Donnerstag war der Ölpreis über die 140-Dollar-Marke gestiegen. Miller hatte bereits Preise von 250 Dollar pro Barrel (159 Liter) für das nächste Jahr vorausgesagt.

Nur mit Staatsfirmen investieren
Miller sagte, dass Gazprom in den kommenden Jahren nicht nur eines der grössten Unternehmen der Welt, sondern auch das einflussreichste im Energiesektor sein werde. Ziel sei eine Marktkapitalisierung von einer Billion Dollar (634 Mrd Euro). Ausländische Unternehmen sollten in Russland nur an der Seite von staatlich kontrollierten Firmen wie Gazprom investieren, betonte Miller. Als strategisch interessantes Geschäftsfeld nannte er Nordamerika.

Auf die hohen Benzinkosten reagieren
Mit einem Netz aus Gas-Tankstellen will Gazprom auf die hohen Benzinkosten reagieren. «Versuche, die traditionellen Motortreibstoffe durch biologische zu ersetzen, haben nur zur Gefahr einer globalen Lebensmittelkrise geführt», sagte Miller. Daher schlage Gazprom «unseren europäischen Partnern» ein Projekt über die Schaffung eines dichten Netzes mit Gas-Tankstellen unter Beteiligung von Gazprom vor.

Produktion soll wachsen
Bei der Versammlung des russischen Gasmonopolisten erhöhte Miller die Prognose für den diesjährigen Förderumfang auf 563 Milliarden Kubikmeter. Das sei im Vergleich zu 2007 ein Anstieg von 2,6 Prozent, sagte Miller. Im Export will das Unternehmen den Umsatz um 62 Prozent auf 64 Milliarden US-Dollar steigern. (awp/mc/gh/18)

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