Geberit schreibt im 1. Halbjahr einen Reingewinn 255,8 Mio. Franken
Die Profitabilität konnte trotzdem und trotz des schwierigen Umfelds verbessert werden, was an der Börse positiv aufgenommen wurde. Für die nahe Zukunft erwartet das Unternehmen eine rückläufige Baukonjunktur in Westeuropa, ist für die Entwicklungsmärkte aber zuversichtlicher. Geberit verzeichnete einen Umsatzrückgang um 1,5% auf 1’291,6 Mio CHF. In lokalen Währungen und bereinigt um Desinvestitionen ergab sich dagegen ein Plus von 2,7%. In Europa mit einem währungsbereinigten, organischen Wachstum von 1,9% hätten sich die einzelnen Märkte sehr unterschiedlich entwickelt, teilt das Sanitärtechnikunternehmen am Donnerstag mit.
Schwieriger Markt in Deutschland
Der wichtige Markt Deutschland verzeichnete in lokalen Währungen ein Minus von 8,2%, Italien verlor 2,3% an Umsatz. Demgegenüber stehen Zuwachsraten von 50,4% in Grossbritannien, 16,4% in Zentral-/Osteuropa, 13,6% in den nordischen Ländern oder 12,6% in Frankreich. Im einstelligen Bereich lag das Wachstum in der Schweiz, in den Benlux-Ländern oder in Österreich. Die Regionen Fernost/Pazifik (+32,1%) und Nahost/Afrika (+22,2%) kletterten erneut kräftig, wogegen Amerika um 0,8% zurückging.
Sanitärsysteme mit 3,4 % höherem Wachstum
Der Produktebereich Sanitärsysteme erreichte ein Umsatzwachstum von 3,4% (organisch/währungsbereinigt +5,9%) auf 738,3 Mio CHF, während der Bereich Rohrleitungssysteme einen Umsatzrückgang um 7,3% (-1,4%) auf 553,3 Mio CHF verzeichnete. Von den Gewinnzahlen erhöhte sich der EBITDA um 5,1% auf 364,2 Mio CHF und der EBIT um 6,3% auf 324,6 Mio CHF. Die für Geberit wichtigere EBITDA-Marge verbesserte sich auf 28,2 (26,4)% und die EBIT-Marge kam auf 25,1 (23,3)% zu liegen. Der Reingewinn lag mit 255,8 Mio CHF um 12,3% über dem Vorjahreswert.
Hohe Profitabilität noch verbessert
Die Profitabilität des operativen Geschäftes habe sich im ersten Semester «sehr erfreulich» entwickelt, schreibt Geberit. Der rückläufige Umsatz habe durch positive Produktemix-Effekte und ein striktes Kostenmanagement überkompensiert werden können. Der Reingewinn wurde zudem vom Finanzergebnis sowie von der Steuerquote günstig beeinflusst.
Starkes 2. Quartal
Die Verbesserungen im Halbjahr sind hauptsächlich dem zweiten Quartal zu verdanken, in welchem Geberit insgesamt ein Umsatzwachstum von 2,1% erreichte, nachdem im ersten Quartal 2008 noch ein Minus von 4,9% zu verzeichnen gewesen war. Bereinigt um die Währungs- und Devestitionseffekte lag das Quartalsplus gar bei 7,2% nach einem Minus von 1,5%.
Abschwächung der Baukonjunktur in Westeuropa erwartet
Für die nähere Zukunft ist laut Geberit eine allgemeine Abschwächung der Baukonjunktur in Westeuropa zu erwarten sowie eine weiterhin «unbefriedigende» Situation in Nordamerika, dort vor allem im Wohnbau. Dafür sei in Osteuropa, in Asien und im Nahen Osten mit einer ungetrübten Entwicklung zu rechnen. Im wichtigen Markt Deutschland geht Geberit für das Gesamtjahr nur von einem geringen Umsatzrückgang aus. «Wir erwarten für Deutschland 2008 eine leicht negative Umsatzentwicklung, im besten Fall könnte sie gar flach sein», sagte CEO Albert Baehny an einer Telefonkonferenz. Baehny erwartet aber keine Erholung in Deutschland. Der geringe Rückgang sei mit dem Basiseffekt zu erklären.
Für 2008 insgesamt positiv
Die Rohmaterialpreise werden auf hohem Niveau bleiben, dürften aber keinen negativen Einfluss haben, wie der CEO weiter erklärte. Insgesamt erwartet Geberit für das Gesamtjahr 2008 ein Umsatzwachstum bereinigt um Währungs- und Devestitionseffekte im Rahmen der mittelfristigen Zielsetzung von 4 bis 6%, operative Ergebnisse auf dem hohen Niveau der Vorjahre sowie im Vergleich dazu ein überproportionales Wachstum beim Gewinn je Aktie. Die Aktien von Geberit legen bis am frühen Nachmittag in einem gehaltenen Gesamtmarkt leicht zu. (awp/mc/pg/32)