Genfer KB-Debakel: Regierung will Auffanggesellschaft bis Ende 2009 liquidieren

Wie der Genfer Staatsrat mitteilte, hat die Auffangstiftung ihren Zweck erfüllt und ihre Ziele erreicht. Deshalb sollen ab dem 1. Juni 2008 drei von der Regierung bestimmte Liquidatoren die Arbeit aufnehmen und die Stiftung bis am 31. Dezember 2009 auflösen.


Kredit-Verwertung geht weiter
Von den rund 5,3 Mrd CHF fauler Kredite, die der Kanton im Jahr 2000 von der Kantonalbank übernommen hatte, befanden sich Ende 2007 noch ungefähr 1,3 Mrd CHF in den Büchern der Auffangstiftung.


Bis zur Liquidation der Stiftung sollen die übrig gebliebenen Kredite weiter abgebaut werden auf noch 800 Mio CHF. Die mit diesen Krediten verbundenen Liegenschaften (Grundpfänder) will der Kanton danach übernehmen und der Wohnnutzung zuführen. Nach Auflösung der Stiftung werde der Kanton auch alle anderen Aktiven sowie die Schuldscheine übernehmen.


Über 2 Mrd. Franken Schaden für den Kanton
Insgesamt wird die Kantonalbankaffäre die Genfer Staatskasse mit etwas über 2 Mrd CHF belastet haben. Im Jahr 2000 wurde von einem Schaden von rund 2,7 Mrd CHF ausgegangen.


Die Auffangstiftung war im Jahr 2000 von der damaligen Genfer Finanzdirektorin und der heutigen Bundesrätin Micheline Calmy-Rey ins Leben gerufen worden. Die Bank war wegen fauler Kredite vor allem aus dem Immobiliengeschäft an den Rande des Bankrotts geraten. Aufgabe der Verwertungsgesellschaft war es, die Aktiven zu möglichst guten Preisen zu verkaufen und so den Schaden für die Staatskasse zu minimieren. Der Kanton selber hatte Reserven von 2,7 Mrd CHF gebildet, um die Verluste aufzufangen. (awp/mc/pg)

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