Glasfasernetze: «Open Access heisst nicht kostenlos»

Konkret ging es dabei um FTTH-Netzwerke (Fibre to the Home), welche die vollständige Glasfaser-Anbindung von Endanwendern bis direkt in deren Wohnhaus oder Wohnung vorsehen. «Glasfaser ist für uns nicht nur eine weitere Breitbandtechnologie, sondern die Infrastruktur des 21. Jahrhunderts», meinte etwa Hartwig Tauber, Präsident des FTTH Council Europe während seines Vortrags. Bei «Open Access» müsse man sich allerdings bewusst sein, dass es hierbei nicht um den kostenlosen Zugang zum Internet gehe», so Tauber.


«Was die Netzwerk-Infrastruktur betrifft, macht es einfach keinen Sinn parallel teure Leitungen zu verlegen, die dann nur von einem Betreiber genutzt und finanziert werden müssen. Beim Bau des Eisenbahnnetzes hat man ja auch nicht zehn Gleise parallel verlegt», meint Robert Kjellberg, Managing Director von Malarenergi Stadsnat AB Stockholm . Kjellbergs Unternehmen gilt als einer der Vorreiter im Bereich offener städtischer Netzwerke in Schweden und steuert in einer städtisch geprägten Region mit rund 60.000 Haushalten die FTTH-Glasfaserinfrastruktur für eine Reihe von Internet Service Providern bei.


Dynamische Entwicklung des Service-Angebots
«Die gemeinsame Infrastrukturnutzung durch die Provider hat in weiterer Folge zu einer ganz dynamischen Entwicklung beim Service-Angebot geführt. Durch die Kompatibilität der letzten Meile mit verschiedenen Anbietern können Kunden zudem viel leichter gewonnen werden», sieht Kjellberg eine Reihe von Vorteilen. Die geschäftliche Zukunft für Internet Service Provider sehen beide Branchenexperten folglich auch nicht im Angebot von Infrastruktur oder reinem Internetzugang, sondern in einer attraktiven Servicegestaltung. Innovative Angebote wie Triple-Play, IPTV, Wirtschaftsdienste für Unternehmen, Bürgerdienste oder Lifestyle-Services böten vor allem auch kleineren ISPs hervorragende Chancen, um sich auf dem Markt zu etablieren, zeigte sich Tauber überzeugt. (pte/mc/pg)

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