GM bekommt Gnadenfrist bei Rettungsplan

Die Regierung werde GM dafür wohl weitere 30 Tage Zeit geben, berichteten das «Wall Street Journal» und die «Financial Times». Wegen der weiter steilen Talfahrt am US-Automarkt müsse GM sein Sanierungskonzept zudem erneut überarbeiten und in einer dann dritten Version um weitere Einsparungen verschärfen. Der Hersteller werde aber dabei nicht noch mehr Staatshilfen fordern als ohnehin.


Neue Milliarden-Unterstützung unter scharfen Auflagen
GM und Rivale Chrysler können nach früheren Berichten mit neuen Milliarden der Regierung rechnen, allerdings unter scharfen Auflagen. US-Präsident Barack Obama kündigte bereits die Vorstellung eines Rettungsplans «in den nächsten Tagen» an. Die Hersteller müssten aber «drastische Änderungen» vornehmen, um profitabel zu werden. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vereinbarte mit Obama per Videokonferenz eine enge Abstimmung über das weitere Vorgehen.


GM und Chryler wollen 39 Mrd. Dollar
Inklusive bereits erhaltener Hilfen fordern GM und Chrysler zusammen 39 Milliarden Dollar. Sonst drohe die rasche Pleite. Auch Opel will vom Staat Finanzhilfen. Bundeskanzlerin Merkel (CDU) hat diese vom GM-Sanierungskonzept abhängig gemacht, einen Staatseinstieg bei Opel lehnt sie aber ab. Das Land Rheinland-Pfalz stellte dagegen eine Beteiligung in Aussicht. Auch hochrangige SPD-Bundespolitiker halten dies für denkbar. Zwischen Opel und dem Mutterkonzern gebe es zunehmend Spannungen, berichtete die «Financial Times». Einige Opel-Manager fühlten sich von GM vernachlässigt. Die GM-Europatochter rund um Opel dementierte dies. Sie will aber eigenständiger werden und sucht Investoren.


Zugeständnisse von Gewerkschaften und Gläubigern nötig
GM muss als Auflage der US-Regierung Gläubiger und Gewerkschaft zu grossen Zugeständnissen bewegen. Die Gläubiger sollen für einen Abbau des Schuldenbergs Anteile am Konzern erhalten. Die Auto-Gewerkschaft UAW soll solche Anteile statt hoher direkter Zahlungen für die Krankenversicherung von Betriebsrentnern akzeptieren. GM verhandle zudem mit der UAW über eine weitere Vereinbarung zum Abbau von bis zu 10.000 Stellen, so das «Wall Street Journal». Erst am Donnerstag hatte der Konzern die Trennung von 7.500 Beschäftigten über Abfindungen bekanntgegeben. (awp/mc/pg/22)

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