Helvetia/H1: Gewinn um 6,1 Prozent gesteigert – Unwetter belasten Combined Ratio

Helvetia erhöhte den Reingewinn um 6,1% auf 172,9 Mio CHF; der Gewinn pro Aktie betrug 20,1 (19,0) CHF. Vor Steuern stieg der Gewinn um 3,7% auf 223,6 (215,6) Mio CHF. Zu diesem Anstieg habe das Lebengeschäft einen wesentlich Beitrag geleistet, schreibt Helvetia in einer Mitteilung. Das Ergebnis vor Steuern stieg im Lebengeschäft dank einem guten Anlageergebnis und dem guten Risikoverlauf um 37,5% auf 129,1 Mio CHF, dagegen ging das Ergebnis im Nichtlebenbereich um 25,3% auf 82,4 Mio CHF zurück.


«Kyrill» führt zu hohen Schadenforderungen
Im Nichtlebengeschäft verschlechterte sich die Combined Ratio (netto) aufgrund der Schadenforderungen aus dem Wintersturm ‹Kyrill› und den Unwettern im Juni deutlich auf 102,0 (95,6)%. Die Netto-Schäden von ‹Kyrill› beliefen sich auf 27,8 Mio CHF. Insgesamt liessen die Unwetter die Combined Ratio im ersten Halbjahr um 5,2 Prozentpunkte ansteigen.


«Exzellentes» Anlageergebnis
Als ‹exzellent› bezeichnet Helvetia das Anlageergebnis, das sich im ersten Halbjahr um 33,5% auf 632,4 Mio CHF erhöhte. Die Gruppe habe von der freundlichen Entwicklung an den Kapitalmärkten sowie von dem gut strukturierten Asset Management profitiert. Der Wert der Kapitalanlagen stieg um 2,1% auf 29,5 Mrd CHF. Die annualisierte direkte Rendite blieb mit 3,3% stabil. Von der aktuellen Finanzkrise im amerikanischen Immobilienmarkt sei die Helvetia praktisch nicht betroffen, da sie weniger als 1 Mio CHF direkte Engagements in Subprime-Anlagen eingegangen ist.


Eigenkapital bleibt stabil
Das konsolidierte Eigenkapital der Gruppe blieb mit 2’725,3 (Ende 2006: 2’738,4) Mio CHF praktisch stabil. Die annualisierte Eigenkapitalrendite betrug nach Steuern 12,7 (VJ 13,4)%. Die gebuchten Bruttoprämien erhöhten sich um 4,1% auf 3’358,9 Mio CHF. Erfreulich sei das Wachstum im Nichtlebenbereich ausgefallen, wo die Prämien um 7,1% auf 1’508,0 Mio CHF gestiegen sind. Die stärksten Zuwächse verzeichnete Helvetia im Rückversicherungs- (+31%), im Haftpflicht- (+10%) und im Sachgeschäft (+7%).


Das Lebenprämien entwickelten sich nicht ganz so gut und sind lediglich um 1,7% auf 1’850,9 Mio CHF gestiegen. Während im Kollektivleben die Prämien um 2,9% erhöhten, gingen diese im Einzelleben um 2,6% zurück. Gefragt waren anteilsgebundene Lebensversicherungen, wo das Volumen um 5,2% stieg.


Markantes Wachstum in Deutschland und Spanien
Im Lebengeschäft wuchs Helvetia in der Schweiz lediglich um 1,2% auf 1’542,2 Mio CHF. Besser entwickelte sich die Gruppe in den Märkten Deutschland (+19%) und Spanien (+16%), während sich das Prämienvolumen in Italien (-21%) rückläufig entwickelte.


Analystenschätzungen verfehlt
Helvetia hat mit den Halbjahreszahlen 2007 die Analysten-Schätzungen verfehlt. Im Vorfeld hatten die Analysten im Durchschnitt (AWP-Konsens) einen Reingewinn von 188,5 Mio CHF, Bruttoprämien von 3’321,9 Mio CHF und eine Combined Ratio von 95,3% erwartet.


Zielsetzungen bleiben bestehen: Eigenkapitalrendite von 15 % bis 2010
Die Gruppe sieht sich als ‹kerngesund› und will gemäss dem neuen CEO Stefan Loacker die eingeschlagene Strategie konsequent weiterentwickeln. «Kernelemente davon bleiben profitables Wachstum, Verbessern der operativen Effizienz, gezieltes Risiko- und Bilanz-Management sowie ein schlagkräftiges Führungsmodell für die Gruppe», wird Loacker in der Mitteilung zitiert. Die Helvetia hält an ihrer Zielsetzung fest und strebt bis im Jahr 2010 weiterhin nachhaltig eine Eigenkapitalrendite von 15% an, wie aus den Präsentationsunterlagen hervorgeht. Bis dahin will Helvetia das Lebengeschäft im Ausland ausbauen, den Vertrieb und die Kostenstrukturen weiter verbessern sowie die Eigenkapitalbasis optimieren. (awp/mc/pg)

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