Hewlett-Packard legt die Messlatte höher

HP schlage sich besser als der Markt, sagte Konzernchef Mark Hurd am Mittwoch im kalifornischen Palo Alto. «Wir sind die Nummer eins oder Nummer zwei auf jedem wichtigen Feld.» Von November bis Januar setzte HP mit 31,2 Milliarden Dollar rund 8 Prozent mehr um als vor einem Jahr. Der Gewinn stieg unterm Strich sogar um 25 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar. Das Kunststück gelang der Konzernführung durch eisernes Sparen und durch den Ausbau des lukrativen Servicegeschäfts. HP hatte sich vor zwei Jahren den Computer-Dienstleister EDS einverleibt. Tausende Stellen fielen dem Zusammenschluss zum Opfer.


Umsatzprognose erhöht
Im Gesamtjahr traut Konzernchef Hurd seinem Unternehmen nun einen Umsatz von 121,5 bis 122,5 Milliarden Dollar zu. Bislang hatte er 3,5 Milliarden Dollar weniger veranschlagt. Das Ergebnis je Aktie soll bei 3,79 bis 3,86 Dollar herauskommen statt bislang 3,65 bis 3,75 Dollar. Darin eingerechnet ist noch nicht der jüngste Zukauf des Netzwerk-Spezialisten 3Com, mit dem sich HP vor allem bei seinen Geschäftskunden eine noch stärkere Stellung verspricht. HP macht den Grossteil seines Geschäfts mit Firmen. Neben Bürorechnern verkauft der Konzern leistungsstarke Grosscomputer, Speichersysteme, Drucker und Software.


Aktie legt nachbörslich zu
Vor allem in Asien und Amerika berichtete Finanzchefin Cathie Leslak von guten Verkäufen. Das Druckergeschäft sei so stark wie seit drei Jahren nicht mehr gewachsen, führte sie aus. Mit einem Umsatz von 6,2 Milliarden Euro trägt das einst grösste Standbein nur noch ein Fünftel zum Gesamtumsatz bei, ist allerdings hochprofitabel. In Europa verzeichnete HP nur ein schwaches Wachstum.


Aktie steigt nachbörslich
Die Börsianer waren zufrieden: Der Kurs stieg nach US-Börsenschluss um gut 1 Prozent. Dabei lagen die Erwartungen hoch: In den vergangenen Wochen hatten sich bereits andere Technologie-Schwergewichte bärenstark präsentiert. IBM profitierte von seinem starken Service-Standbein, Apple von dem Erfolg seines iPhone-Handys und die Chiphersteller Advanced Micro Devices (Advanced Micro Devices (Advanced Micro Devices (Advanced Micro Devices (Advanced Micro Devices (AMD) und Intel von der sprunghaft angestiegenen Nachfrage nach Computern.


Zuletzt deutliches Absatzplus
Das Geschäft mit Computern hat sich schnell von der Wirtschaftskrise erholt, weil vor allem Firmen zu Investitionen gezwungen sind. Über Jahre hatten sie die Anschaffung von neuen Geräten hinten angestellt. Der Trend hatte sich in der Krise noch verstärkt. Es bestand auch lange kein Grund aufzurüsten, auf vielen Rechnern läuft bis heute das im Jahr 2001 herausgekommene Betriebssystem Windows XP. Der direkte Nachfolger Vista fiel bei den Kunden durch. Seitdem Microsoft aber sein Windows 7 veröffentlicht hat, steigen die Firmen um.


Weltweiter PC-Absatz schiesst in die Höhe
Nach Daten des Marktforschungs-Unternehmens Gartner war der PC-Absatz im Weihnachtsquartal um satte 22,1 Prozent auf 90 Millionen Stück hochgeschnellt, ein Ende des Booms ist nicht abzusehen. Bei den Privatkunden liegen sich vor allem die günstigen Mini-Notebooks – die Netbooks – im Trend. Am Donnerstag nach US-Börsenschluss legt HP-Erzrivale Dell seine Bilanz vor. (awp/mc/ps/32)

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