Hohe Löhne in der Industrie – Aber weniger für Junge und Alte

In der Schweiz verdient ein Mitarbeiter in der Maschinen-, Elektro- und Metalindustrie (MEM-Industrie) im Durschschnitt einen Bruttolohn von 7’577 CHF pro Monat. Dies zeigt eine am Donnerstag in Zürich vorgestellte Lohnerhebung der Angestelltenorganisation Angestellte Schweiz.

Grosser Anteil an Kaderlöhnen sorgt für hohe Durchschnittslöhne
Ein jährliches Durchschnitts-Salär von nahezu 100’000 CHF sei vergleichsweise viel, heisst es. Das Bundesamt für Statistik ermittelte einen Durchschnittslohn von 74’200 CHF. Noch besser geht es den Angestellten in der Chemie- und Pharmabranche. Der durchschnittliche Jahreslohn beträgt 105’000 CHF, was einem Monatslohn von 8’077 CHF entspricht. Dazu kommen jährlich 5’300 CHF Zusatzleistungen. Die Chemie- und Pharmabranche gehöre traditionell zu den gut bezahlten Berufszweigen, sagte sagte Studienverfasser Werner Reimann von Demoscope. Was vergleichsweise nach viel aussieht, sei vor allem auf den hohen Anteil an Kaderlöhnen zurückzuführen.

Unter 30- und über 56-Jährige verdienen weniger
Gut zwei Drittel der an der Erhebung Beteiligten seien Fachspezialisten und Kaderleute, erklärte Reimann. So verdient das obere und mittlere Kader in der Maschinenindustrie 9’769 Franken und in der Chemie 15’000 CHF pro Monat. Arbeiter ohne Berufsabschluss kommen auf 4’900 Franken in der Maschinen- und 6’766 CHF in der Chemieindustrie. Die Löhne in der Maschinenindustrie seien seit 1999 um 11% gestiegen, heisst es. Die Reallohnerhöhung betrug damit 5,2%. Das Nachsehen hatten in den letzten Jahren allerings die Angestellten unter 30 Jahren sowie jene im Alter von 56 Jahren und mehr. In beiden Altersgruppen mussten die Mitarbeitenden in den vergangenen sechs Jahren stagnierende Löhne oder Lohneinbussen hinnehmen.

Männliche, 50-Jährige in der Stadt Zürich Beschäftigte verdienen am meisten
So verdient heute ein Beschäftigter vor seiner Pensionierung im Schnitt weniger als ein Angestellter zwischen 45 und 55 Jahre. Offensichtlich würden heute die Leute zu tieferen Einstigeslöhnen eingestellt, sagte Angestellte Schweiz-Geschäftsführer Vital Stutz. Bei den älteren Beschäftigten dürfte die Lohneinbusse nur dann erfolgen, wenn sie mit entsprechenden Entlastungen verbunden seien. Weniger Lohn erhalten auch die Frauen. Sie verdienen im Schnitt 5’962 CHF pro Monat, Männer dagegen 7’750 CHF. Allerdings bekleiden fast zwei Drittel der Frauen weder eine Führungs- noch eine Spezialistenfunktion. Auch regional sind grosse Unterschiede festzustellen. So verdienen Beschäftigte in der Maschinenindsutrie mit einem Durschnittssalär von 8’185 CHF pro Monat in der Stadt Zürich am meisten Geld, gefolgt von der Zentralschweiz mit 7’975 CHF. Schlusslichter bilden mit 7’000 CHF die Nord- und Ostschweiz sowie mit 6’900 CHF die Nordwestschweiz.

(awp/mc/hfu)

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