Hupac: Wirtschaftskrise bremst das Wachstum des kombinierten Verkehrs

Im vergangenen Jahr beförderte Hupac gemäss einer Medienmitteilung insgesamt 702.308 Lkw-Sendungen auf der Schiene. Während im ersten Quartal noch zweistellige Zuwachsraten erzielt wurden, verflachte sich das Wachstum im Laufe des Jahres als Folge des Konjunkturabschwungs. Im letzten Quartal lag das Verkehrsvolumen weit unter dem Niveau der Vorjahresperiode. «Die Logistikbranche ist als Dienstleister der Industrie direkt von der Wirtschaftsrezession betroffen», erklärte Hans-Jörg Bertschi, Verwaltungsratspräsident der Hupac AG. «Mit dem Rückgang der industriellen Produktion sinkt ebenfalls die Nachfrage nach Transportdienstleistungen. Der kombinierte Verkehr und Hupac sind davon nicht ausgeschlossen.»

Verkehrsentwicklung&
Dennoch verzeichnete Hupac im Geschäftsbereich Shuttle Net (unbegleiteter kombinierter Verkehr) zum Jahresende einen Zuwachs von 2,5% gegenüber 2007. Der transalpine Verkehr durch die Schweiz nahm um 2,3% ab, während der neu aufgenommene Verkehr durch Österreich um 6,3% anstieg. Der nicht-transalpine kombinierte Verkehr erzielte eine Steigerung von 14,1%. Der Geschäftsbereich Rollende Autobahn, der auf der Gotthardstrecke starken infrastrukturellen Einschränkungen unterliegt, musste ein Minus von 20,3% hinnehmen.

Massnahmen und Investitionen
Trotz des Nachfragerückgangs hält Hupac ihr Verkehrsnetz aufrecht, heisst es weiter. Wo notwendig, würden Betriebskonzepte optimiert und Überkapazitäten abgebaut. Ein strenges Kostenmanagement in enger Zusammenarbeit mit den Partnern trage dazu bei, mit schlanken Strukturen und wettbewerbsfähigen Preisen die Krise zu überwinden. Zahlreiche Investitionen werden planmässig weitergeführt, wie zum Beispiel der Bau des Hupac Terminals Antwerpen und der weitere Ausbau der Umschlaganlage Busto Arsizio-Gallarate bei Mailand. Hupac-CEO Bernhard Kunz: «Wir halten an unserer Wachstumsstrategie fest. Wo sinnvoll, bauen wir systematisch die Kapazitäten aus.»

Neue Verbindungen
Das gelte auch für das Verkehrsnetz, welches Hupac trotz Wirtschaftskrise ständig den Marktanforderungen anpasse. Mitte Dezember wurde im Verkehr zwischen Duisburg und Südosteuropa ein neues Betriebskonzept mit täglichen Direktverbindungen nach Wien, Enns, Krems und Budapest realisiert. Anfang des Jahres startete eine neue Verbindung zwischen Taulov und Verona via Brenner mit vier Zugspaaren pro Woche in Zusammenarbeit mit der italienischen Cemat. Für die kommenden Monate ist die Einführung weiterer Verbindungen nach Südost- und Südwesteuropa geplant, während auf der Nord-Südachse neue Transportlösungen via Lötschberg für das Segment der Sattelauflieger in Vorbereitung sind.

Weiterer Rückgang erwartet 
Für 2009 erwartet Hupac ein Anhalten der Wirtschaftskrise und folglich einen weiteren Rückgang des Güterverkehrs. Ob der kombinierte Verkehr in dieser Situation seine Marktstellung halten und gegebenenfalls ausbauen kann, hänge vorrangig von den verkehrspolitischen Rahmenbedingungen ab. «Preis und Leistung müssen stimmen, damit sich der kombinierte Verkehr gegenüber der Strasse behaupten kann», fordert Bertschi. Preiserhöhungen seitens der Bahnen – beispielsweise als Folge der geplanten Strompreiserhöhung von DB Energie um bis zu 23% – seien bei sinkendem Gütervolumen und Überkapazitäten im Strassenverkehr absolut fatal für den Schienengüterverkehr. Bertschi: «Von den europäischen Netzbetreibern und der Verkehrspolitik müssen jetzt die richtigen Signale für die weitere Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene gesandt werden.»  (Hupac/mc/pg)

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