Hypothekenfinanzierer Freddie Mac mit Rekordminus

Nach Milliardenabschreibungen stand unter dem Strich ein Minus von 2,5 Milliarden Dollar. Der Finanzierer rechnet mit weiteren Einbussen in Milliardenhöhe. Die Zahlen spiegelten eine der schwersten Krisen am Häusermarkt in der amerikanischen Geschichte wider, sagte Konzernchef Richard Syron am Donnerstag in McLean.


Minus von 3,97 Dollar je Aktie
Je Aktie ergab sich im vierten Quartal ein Fehlbetrag von 3,97 Dollar. Die von Thomson Financial befragten Analysten hatten lediglich mit einem Minus von 2,34 Dollar gerechnet. Im Gesamtjahr lag der Verlust sogar bei 3,1 Milliarden Dollar. In 2006 hatte Freddie Mac noch einen Überschuss von 2,3 Milliarden Dollar erzielt, im Schlussquartal jedoch ebenfalls ein Minus von 401 Millionen Dollar.


Obergrenzen aufgehoben
Unterstützung kam am Mittwoch von den Aufsichtsbehörden: Sie hoben bisherige Obergrenzen für das Geschäft von Freddie Mac und Branchenführer Fannie Mae auf. Die staatlich beaufsichtigten Finanzierer dürfen angesichts des eingebrochenen Marktes nun mehr Hypotheken aufkaufen. Sie erwerben von Banken die Darlehen, bündeln sie in Wertpapieren und verkaufen diese an Investoren weiter.


Auch Fannie Mae tief in der Verlustzone
Fannie Mae war 2007 ebenfalls tief in die roten Zahlen gestürzt. Der Konzern hatte am Mittwoch einen Jahresverlust von 2,1 Milliarden Dollar verkündet. Beide Anbieter hatten wegen der Krise die Dividende gekürzt und sich frisches Kapital in Milliardenhöhe besorgt. Die zwei von der öffentlichen Hand gegründeten Institute besitzen staatliche Kreditgarantien. Als grösste Geldquelle für US-Hauskredite stehen sie derzeit hinter rund 40 Prozent aller Hypotheken. Gegen beide laufen wegen möglicher Manipulationen bei Immobilienwerten Untersuchungen des New Yorker Generalstaatsanwalts Andrew Cuomo. (awp/mc/pg)

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