IKB mit deutlichem Gewinneinbruch im ersten Geschäftsquartal

In den Monaten April bis Juni sei habe das operative Ergebnis auf 18,4 Millionen Euro gesunken, deutlicher weniger als die 54 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, teilte das Unternehmen am Freitag in Düsseldorf mit. Im Sommer hatte die Bank noch einen Gewinnanstig um 15 Prozent angekündigt.


Jahresfehlbetrag von bis zu 700 Millionen Euro
Die Auswirkungen der aktuellen Krise seien in den Zahlen des Quartals aber nur erkennbar, da der Zeitraum bereits vor bekanntwerden der Probleme mit dem US-Subprime-Engagement zu Ende gegangen sei. Für das gesamte Geschäftsjahr, das noch bis Ende März läuft. sei weiter mit einem Jahresfehlbetrag von bis zu 700 Millionen Euro zu rechnen.


Überschuss von 12 Millionen Euro – vor der Krise
Unterm Strich verzeichnete die IKB in dem letzten Drei-Monats-Zeitraum vor ihrer Krise noch einmal einen Überschuss von 12 Millionen Euro, zwei Drittel weniger als im Vorjahreszeitraum. Grund für den Gewinnrückgang waren massive Buchverluste beim Fair-Value-Ergebnis, das mit einem Minus von 43 Millionen Euro zu Buche schlug. Im Vorjahresquartal war hier noch ein Plus von 37 Millionen Euro ausgewiesen worden.


Zins- und Provisionsüberschuss unter Vorjahresniveau
Zinsüberschuss und Provisionsüberschuss lagen dagegen nur leicht unter Vorjahresniveau. Der Zinsüberschuss als wichtigster Ertragsbringer des Konzerns sang von 143 auf mit 142 Millionen Euro, der Provisionsüberschuss ging von 25 auf 23 Millionen Euro zurück. Positiv auf das Ergebnis wirkte sich ein deutlicher Rückgang der Risikovorsorge im Kreditgeschäft aus, die von 46 auf 24 Millionen Euro sank. Die Verwaltungskosten legten um 16 Prozent auf 77 Millionen Euro zu, der Steueraufwand sank durch den niedrigeren Quartalsgewinn um 65 Prozent.


Änderungen des Abschlusses möglich
Mit einem Abschluss der im August veranlassten Sonderprüfung durch PriceWaterhouseCoopers (PWC) rechnet die IKB im Laufe des Oktobers. Auswirkungen auf den bereits veröffentlichten Jahresabschluss für das vergangene Geschäftsjahr schloss die Bank dabei nicht aus. Sollte es zu Änderungen des Abschlusses kommen, so sei auch eine weitere Verschiebung der Hauptversammlung ins erste Quartal 2008 möglich. Das Aktionärstreffen war ursprünglich für Ende August angesetzt, wurde nach Bekanntwerden der Probleme der IKB am US-Hypothekenmarkt dann aber in das vierte Quartal verschoben.


Opfer der Krise auf dem US-Markt
Die IKB war Ende Juli als erste prominente Bank in Deutschland Opfer der Krise auf dem US-Markt für zweitrangige Hypothekenkredite (Subprime) geworden. Vorstandschef Stefan Ortseifen musste seinen Hut nehmen, wenige Tage später trat auch Finanzvorstand Volker Doberanzke zurück. Die gesamte deutsche Kreditwirtschaft beteiligte sich an der Rettungsaktion und verständigte sich darauf, einen Verlust von maximal 3,5 Milliarden Euro zu tragen. Grösster Anteilseigner der IKB ist die staatliche Förderbank KfW, die rund 38 Prozent der Anteile hält. (awp/mc/ab)

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