Implenia will Laxey als Aktionär loswerden

Spätestens am Montagabend sei mit der Veröffentlichung der EBK-Untersuchungsergebnisse ganz klar zum Ausdruck gekommen, dass Laxey als Investor jegliche Glaubwürdigkeit verloren habe, so Affentranger vor den Medien in Zürich: «Ich bezweifle, dass so eine Organisation überhaupt ins Aktionariat irgendeiner Firma gehört.»


«Das sind Kriminelle»
«Es ist jetzt schwarz auf weiss, das sind Kriminelle», sagte Implenia-Rechtsanwalt Rolf Watter. Laxey habe beim Aufbau ihres Implenia-Aktienpakets das Börsengesetz massiv verletzt, sagte Affentranger. Der Hedge Fund habe die Position heimlich aufgebaut. Damit seien die übrigen Aktionäre, die ihre Aktien während dieser Periode verkauft hätten, massiv getäuscht worden, sagte Affentranger. Für den Aufbau der Beteiligung habe Laxey ein enorm kompliziertes Netzwerk an Brokern und Banken organisiert. «Meine Damen und Herren, das war vorsätzlich», sagte Affentranger. Man baue ja nicht einfach so ein kompliziertes Netzwerk auf. Laxey habe nicht nur das Gesetz verletzt, sondern vorsätzlich die Aktionäre getäuscht.


Schweres juristisches Geschütz
Um Laxey loszuwerden, fährt Implenia jetzt schweres juristisches Geschütz auf. Der Verwaltungsrat erwäge Strafanzeige gegen die Verantwortlichen von Laxey, damit diese gebüsst werden. Zudem werde man «sehr wahrscheinlich» eine Klage auf Konfiskation eines Teils von Laxeys Implenia-Aktien einreichen, sagte Affentragner.


Bereits im Januar habe Implenia Klage auf die Suspendierung aller Stimmrechte der Briten eingereicht. Die Sache liege jetzt beim Zürcher Handelsgericht. Zudem plane der Schweizer Baukonzern eine Intervention bei der britischen Finanzmarktaufsicht FSA. Überdies analysiere der Verwaltungsrat, ob Strafanzeige gegen Laxey und dessen Verantwortliche wegen vorsätzlicher Kursmanipulation eingereicht werden solle, sagte Affentranger.


Aktionäre könnten Schadensersatzansprüche an Implenia abtreten
Zudem stelle man sich die Frage, ob Implenia die Aktionäre aufrufen solle, ihre Schadenersatzansprüche gegen Laxey an den Baukonzern abzutreten. Um an Geld für die Schadenersatzansprüche zu kommen, könnte Implenia die Dividende an Laxey zurückbehalten. Das wären rund 4 Mio CHF. Ein Entscheid solle in den nächsten Tagen und Wochen fallen, sagte Affentranger.


Allerdings sollte Laxey nach der Niederlage vor der EBK sich schnell von seinem Implenia-Paket trennen, «schliessen wir nicht aus, auf gewisse juristische Schritte zu verzichten. Wir sind nicht interessiert an langen Rechtsverfahren», sagte Affentranger. (awp/mc/pg)

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