ING erwartet nach Verlust weitere Belastungen durch Finanzkrise

Der Konzern musste Ende Oktober seinem ersten Quartalsverlust aller Zeiten ausweisen und Staatshilfen in Höhe von zehn Milliarden Euro in Anspruch nehmen.


Fehlbetrag wie angekündigt
Zwischen Juli und Ende September fiel bei ING laut Angaben vom Mittwoch ein Verlust von 478 Millionen Euro nach einem Gewinn von rund zwei Milliarden Euro im Vorjahresquartal an. Der Fehlbetrag lag damit im Rahmen der Ankündigung von Mitte Oktober. Damals hatte ING bekanntgegeben, dass der Verlust bei rund 500 Millionen Euro liegen wird. Seit Jahresbeginn gerechnet, ist ING allerdings nach wie vor in der Gewinnzone. Der Überschuss ging in den neun Monaten allerdings im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 6,759 auf 2,982 Milliarden Euro zurück.


Wertberichtigungen in Milliardenhöhe
Im dritten Quartal rissen vor allem Wertberichtigungen das Konzernergebnis in die roten Zahlen. Auf Aktien, unter Druck stehende Vermögenswerte und andere Schuldtitel musste ING 1,5 Milliarden Euro abschreiben. Wertberichtigungen auf Immobilien und Private-Equity-Beteiligungen summierten sich auf 333 Millionen Euro. Die deutsche ING-Tochter ING-DiBa blieb im dritten Quartal in den schwarzen Zahlen. Der Vorsteuergewinn ging auf vergleichbarer Basis von 87 auf 68 Millionen Euro zurück. Abschreibungen auf ihr Anlageportfolio musste die ING-DiBa eigenen Angaben zufolge nicht vornehmen.


Die ING-Aktie drehte nach anfänglichen Kursgewinnen um fast vier Prozent am Mittag ins Minus. Zuletzt wurden die Papiere mit 7,97 Euro gehandelt, 1,36 Prozent unter dem Schlusskurs des Vortages. Damit bewegte sich die Aktie über ihrem Tiefststand von Ende Oktober, als sie bei 5,65 Euro notiert hatte. Noch Anfang September, vor dem Absturz an den Aktienmärkten, waren ING-Papiere mit 22,10 Euro gehandelt worden. (awp/mc/pg/10)

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