Intel fällt in Jahresend-Loch – Umsatzverlust drastischer als gedacht

Nach vorläufigen Zahlen liegen die Erlöse für Oktober bis Dezember mit rund 8,2 Milliarden Dollar fast ein Viertel niedriger als vor einem Jahr, wie Intel am Mittwoch am Sitz in Santa Clara (Kalifornien) mitteilte. Analysten hatten mit knapp 8,8 Milliarden Dollar gerechnet.


Zwei Gründe für Negativentwicklung
Intel führte zwei Gründe für die desaströse Entwicklung an: der sich weiter abschwächende Endkunden-Markt auf der einen Seite sowie der Abbau von Lagerbeständen bei den Kunden in der PC-Industrie auf der anderen Seite. Analysten sprachen von einem schlechten Vorzeichen für die anstehende Berichtssaison. Der deutsche Leitindex DAX weitete seine Tagesverluste entsprechend aus. Intel-Aktien selbst verloren 4,81 Prozent auf 14,63 Dollar.


Halbleiter-Industrie spürt Wirtschaftsabschwung besonders stark
Die Halbleiter-Industrie gehört zu den Branchen, die den Wirtschaftsabschwung am schwersten zu spüren bekommen. Zu den grossen Kunden gehört unter anderem die Autoindustrie, in deren Bordelektronik viele Chips verbaut sind. Die Marktforscher von Gartner rechnen damit, dass die Halbleiter-Branche zum ersten Mal in ihrer Geschichte zwei Jahre mit schrumpfendem Geschäft sehen wird. Besserung sehen die Experten auf Jahressicht frühestens 2010.


Keine genauen Angaben zu Gewinn im Schlussquartal
Der grösste deutsche Halbleiter-Konzern Infineon hat nach einem milliardenschweren Verlust im vergangenen Geschäftsjahr auch für das laufende Jahr bereits rote Zahlen vorausgesagt. Intel machte zum eigenen Gewinn im Schlussquartal keine genauen Angaben. Die Bruttomarge werde allerdings am unteren Ende der bisherigen Prognose liegen, hiess es. Zusätzlich gedrückt werde das Ergebnis aus Belastungen durch Beteiligungen an anderen Unternehmen von bis zu 1,2 Milliarden Dollar. Der Grund sei unter anderem der deutlich gesunkene Wert dieser Gesellschaften.


Tiefere Ausgaben für F&E und Übernahmen
Für etwas Entspannung dürften nur die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie Übernahmen sorgen, die statt 2,8 Milliarden Dollar nun bei 2,6 Milliarden Dollar herauskommen sollen. Seine detaillierten Zahlen für das vergangene Quartal und das gesamte Jahr 2008 will der Konzern am Donnerstag nächster Woche vorlegen. (awp/mc/pg/25)

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