Intel gibt Einzelheiten zur neuen «Nehalem»-Chipfamilie bekannt

Eine Vielzahl neuer Funktionalitäten mündeten bei der neuen Prozessorfamilie in ein gemeinsames Ziel: «eine schnellere Rechenleistung bei gleichzeitig optimierter Energieeffizienz bereitzustellen», sagte Intel-Manager Pat Gelsinger. Vor rund zehn Tagen hatte Intel die neuen Chips erstmals angekündigt, die das Unternehmen unter dem Namen «Core i7» ab 2009 auf den Markt bringen will. Die Prozessoren verfügen über vier Kerne und unterstützen auch Intels Technologie des sogenannten Hyper Threading. Damit werden mehr Kerne simuliert, als tatsächlich zur Verfügung stehen. Bei den ersten Modellen sollen auf diese Weise über die vier Kerne zunächst insgesamt acht Aufgaben gleichzeitig bearbeitet werden können.


Turbo-Modus
Mit dem neuen Turbo-Modus soll sich der Rechner bei intensiven Aufgaben einen Gang höher schalten lassen. Dem stets grossen Energiehunger der Rechner soll das «Dynamic Power Management» beikommen. Dabei werden über Sensoren zum Beispiel Prozessor- Auslastung oder Temperatur gemessen, um den PC automatisch auszuschalten, sobald längere Zeit keine Aktivität gemessen wurde, erklärte Intel-Mitarbeiter Rajesh Kumar.


AMD-Technik in Intel-Prozessor
Erstmals hat der weltgrösste Halbleiterhersteller auch eine Technik seines kleinen Konkurrenten AMD eingesetzt. Um die Rechenleistung weiter zu beschleunigen, haben die Chip-Designer eine Speichereinheit direkt auf die Prozessorplattform integriert. AMD hat entsprechend gebaute Prozessoren seit etwa 2003 im Programm. Mit der von Intel mit «QuickPath Interconnect» bezeichneten Technologie werden Prozessor, der Chipsatz und die Speichereinheit miteinander verbunden. Damit sollen sich die Zugriffszeiten auf Anwendungen oder Inhalte erheblich verringern.


Behält Intel Nase weiter vorn?
Mit der neuen Prozessor-Familie könnte sich Intel nach Meinung von Experten einen weiteren Vorsprung vor dem zur Zeit stark unter Druck stehenden Rivalen AMD verschaffen. «Wir brauchen nicht zu den Olympischen Spielen zu fahren, um zu wissen, wer die Goldmedaille gewinnt», sagte Analyst David Wu von Global Crown Capital gegenüber der Finanznachrichtenagentur Bloomberg. AMD sei zuletzt bei der Entwicklung von neuen Prozessoren, die diese Technologie nutzt, zeitlich zurückgefallen und habe den Bedarf bei den Kunden nicht decken können. Intel könne deshalb zumindest bis 2010 technologisch die Nase vorn behalten, schätzt Wu. Nach Erhebungen der Marktforscher von IDC hält Intel weltweit einen Marktanteil bei PC-Prozessoren von 77%, AMD weitgehend den verbleibenden Rest. Bei Chips für Server konnte Intel Terrain zurück erobern und kommt aktuell auf einen Marktanteil von 87%.


Intel dringt auf Markt für Flash-Laufwerke für Notebooks vor
Intel hat ein leistungsfähiges Flash- Laufwerk vorgestellt, das nach Meinung von Intel-Manager Pat Gelsinger einen tiefgreifenden Wandel bei Notebooks bewirken könnte. Innerhalb der nächsten 30 Tage sollten die ersten so genannten SSD- Speicherlaufwerke verfügbar sein, kündigte der Chiphersteller am Dienstag auf dem Entwicklerforum Intel Developer Forum (IDF) an. Erstmals dringt Intel damit mit einem eigenen Produkt in einen neuen Markt vor und macht Herstellern wie Samsung oder Hama direkte Konkurrenz.


Speichermedium ohne mechanische Bestandteile
SSD steht für Solid State Drive und bezeichnet einen Speicher, der anders als herkömmliche Magnet-Festplatten-Laufwerke aus Halbleitern besteht und keine mechanischen Bestandteile hat. Die Karten sind mit ihren Eigenschaften ideal für den Einsatz in Laptops, waren aber bislang teuer in der Herstellung und kein gleichwertiger Ersatz zu den Magnet-Laufwerken. (awp/mc/ps/03)

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