Internationale Banken warnen vor neuen Auflagen

Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) warnte ebenfalls vor überzogener Regulierung. Nach Verabschiedung der neuen Eigenkapitalregeln («Basel III») kamen aus den Hauptstädten immer neue Vorschläge über Zusätze, knappere Zeitpläne, Transaktionsgebühren oder Beschränkungen des Bankengeschäfts. Man dürfe aber nicht an einen Punkt kommen, an dem die Anforderungen «die Fähigkeit der Banken abwürgen, in vollem Umfang zum Wirtschaftswachstum beizutragen», sagte Ackermann. Zusätzliche Massnahmen verteuerten das Kapital.


Richtige Balance finden
Nötig sei die richtige Balance, um stabile Finanzmärkte zu gewährleisten, ohne ihre Dynamik und Leistungskraft zu stark zu beschneiden, sagte BdB-Präsident Andreas Schmitz in der US-Hauptstadt. Die Privatbanken lehnten eine Finanztransaktionssteuer und auch die von der EU-Kommission und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) vorgeschlagene Finanzaktivitätssteuer ab. Die «Basel III»-Regeln sollten nach Einschätzung von Schmitz international zeitlich abgestimmt eingeführt werden. Zuvor hatten die Sparkassen vor Wettbewerbsverzerrungen gewarnt, weil kleinere, regional tätige US-Banken von «Basel III» verschont werden sollen. Die USA haben haben bereits bei «Basel II» auf die Bremse getreten. Ackermann erneuerte auch seine Warnung vor nationalen Alleingängen bei der Bankenregulierung. Man sei besorgt, dass der «globale Zusammenhalt» und die Konjunkturerholung Schaden nehmen könnten.


Ackermann: Auch Vernetzung von Banken bedeutend  
Er wandte sich zudem dagegen, dass Banken allein wegen ihrer Grösse besonderen Belastungen ausgesetzt werden sollen. Das sei kein gutes Mass für die Wichtigkeit einer Finanzinstitution innerhalb des Systems, sagte der Deutsche-Bank-Chef. Mindestens genauso bedeutend sei, wie vernetzt die Bank sei, wie die Folgen des Zusammenbruchs der US-Investmentbank Lehman Brothers gezeigt hätten. Der IIF ist mit rund 400 Mitgliedern nach eigenen Angaben die grösste Vereinigung von Finanzinstituten weltweit. Schmitz warnte: «Es ist absolut verfrüht, bereits jetzt über mögliche weitere Aufschläge zu diskutieren.» Zusätzliche Kapitalanforderungen für grosse und vernetzte («systemrelevante») Banken seien abzulehnen. Die Grösse eines Instituts sage nichts über den Risikogehalt aus, sagte Schmitz, der auch Sprecher des Vorstandes der HSBC Trinkaus & Burkhardt (Düsseldorf) ist. (awp/mc/ps/02)

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