IPO-Feuerwerk an den Golf-Börsen

Die Primärmarkte am Arabischen Golf feiern ein Comeback. Nach einem verhaltenen 2007 entschieden sich im ersten Halbjahr 2008 33 Unternehmen, Aktien an einen GCC-Markt kotieren zu lassen (GCC: Gulf Cooperation Council, mit Saudiarabien, Kuwait, Katar, Bahrain, VAE und Oman als Mitgliedsstaaten). Dabei wurden umgerechnet 8,69 Mrd. Dollar Kapital akquiriert, laut Ernst and Young ein Plus von 79,9% gegenüber dem Vorjahreszeitraum.


Drake and Scull 101-fach überzeichnet
Das jüngste Going Public von Dubais Bauunternhmen Drake and Scull am Dubai Financial Market vor zwei Wochen war 101-fach überzeichnet und lockte rund 45’000 Investoren.  Vom IPO-Feuerwerk kaum profititen konnte die internationale Börse DIFX in Dubai, wo drei IPOs stattfanden und ein angekündigtes abgeblasen wurde. Für die kommenden zwölf Monate rechnen dieWirtschaftprüfer von Ernst and Young mit rund 100 Börsendebuts . Das vorteilhafte Marktumfeld lockt Nachahmer: in den ersten sechs Monaten notierte der MSCI GCC (ex-Saudi Arabia) um 3,2% fester, während der MSCI Emerging Market 12,7% abgab.


«Schmiermittel» Petrodollars
Das Vermögen in der Region, das der internationale Bankenverband IIF aufgrund der rekordhohen Ölpreise auf 4 Billionen Dollar schätzt, machen das systematische Risiko in an den Golfbörsen relativ klein. Um so genauer müssen die Anleger heute das individuelle Risiko beachten, im Gegensatz zum Bullenmarkt von 2001 bis 2005, als in den GCC fast jeder Titel  stieg. Einige IPOs wie Aabar Petroleum (März 2005) waren damals 800-fach überzeichnet. Nach dem regionalen Börsencrash 2006 fanden die Märkte wieder auf einen volatilen Wachstumspfad zurück. Bester GCC-Markt in 2008 ist bislang die Kuwait Stock Exchange mit einem Indexplus von rund 19%. (gaf)

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