Iranischer Raketentest lässt Ölpreise nach Talfahrt wieder steigen

Im frühen Nachmittagshandel kostete ein Fass Leichtöl der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur August-Auslieferung 137,82 US-Dollar. Das waren 1,82 Dollar mehr als zum Handelsschluss am Vortag. In den Tagen zuvor war der US-Ölpreis in der Spitze um mehr als zehn Dollar vom Rekordhoch bei 145,85 Dollar zurückgefallen.


Brent-Preis bei 138,55 Dollar
Auch der Preis für Rohöl der Nordseesorte Brent vollzog zur Wochenmitte eine Kurserholung und stand zuletzt bei 138,55 Dollar. Das sind 2,12 Dollar mehr als am späten Dienstagabend. Die Kurserholung zeige, dass es noch zu früh sei, von einer Trendwende an den Ölmärkten zu sprechen, sagte der Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank. Der aktuelle Anstieg der Ölpreise könnte seiner Einschätzung nach die Ursache in den anhaltenden geopolitischen Risiken haben. Der Iran hatte inmitten der Spannungen wegen seines umstrittenen Atomprogramms bei Militärübungen am Persischen Golf mehrere Mittel- und Langstreckenraketen abgefeuert.


150-Dollar-Marke bald geknackt?
Die Commerzbank hält nach wie vor das Szenario für wahrscheinlich, dass die Ölpreise noch einmal einen Anlauf in Richtung einer neuen Höchstmarke von 150 Dollar starten, bevor es dann zu einem kräftigen Preisrutsch kommen dürfte. Mittlerweile gebe es an den Ölmärkten zunehmend die Sorge vor einem Rückgang der Nachfrage nach Rohöl, sagte Experte Weinberg weiter. So sei beispielsweise der Benzinverbrauch in den USA laut der Kreditkartenfirma Mastercard in der vergangenen Woche um 3,9 Prozent gesunken, und das sei bereits der elfte Wochenrückgang in Folge gewesen. Die USA haben als grösste Volkswirtschaft der Welt auch den weltweit höchsten Benzinverbrauch.


Warten auf US-Lagerbestandsdaten
Zudem warten die Anleger gespannt auf die neusten Daten zu den Ölreserven in den USA, die im weiteren Handelsverlauf veröffentlicht werden. Analysten rechnen nach jüngsten Prognosen mit einen Rückgang der Lagerbestände an Rohöl um 1,5 Millionen Barrel. Die Reserven an Benzin und Heizöl dürften dagegen in der vergangenen Woche gestiegen sein, hiess es weiter.


OPEC-Öl günstiger
Unterdessen ist der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) deutlich gesunken. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel (159 Liter) am Dienstag 135,21 US-Dollar. Das waren 3,23 Dollar weniger als am Montag. Am vergangenen Donnerstag hatte der sogenannte Korbpreis einen Rekordstand bei 140,73 Dollar erreicht. (awp/mc/ps/29)

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