Israel zerstört Siedlerhäuser im Gazastreifen – Wut über Gewalt

Dies bestätigte eine Sprecherin das israelischen Verteidigungsministeriums. Ministerpräsident Ariel Scharon forderte unterdessen die Bestrafung gewalttätiger Demonstranten, die am Vortag vom Dach einer Synagoge in Kfar Darom aus Polizisten attackiert hatten.


Masus erwog Anklagen gegen die Randalierer
Der israelische Generalstaatsanwalt Menachem Masus erwog Anklagen gegen die Randalierer, sie sich in und auf der Synagoge verbarrikadiert und Öl, Farben sowie eine ätzende Flüssigkeit auf Sicherheitskräfte gespritzt hatten. Bei den Auseinandersetzungen waren 27 Polizisten und 3 Soldaten verletzt worden.


Scharon nun wütend statt traurig
Scharon sagte, seine Trauer über das Leid der Siedler beim erzwungenen Auszug aus dem Gazastreifen sei angesichts der Angriffe der Demonstranten auf Polizei und Armee in Wut umgeschlagen. «Dieser Haufen von Barbaren muss bestraft werden», sagte Scharon. «Es muss auch untersucht werden, wer sie geschickt und aufgehetzt hat.» Die Gewalt war von angereisten Protestierern ausgegangen, die den Abzug aus dem Gazastreifen stören oder verhindern wollen.


Zwangsräumung am Freitag fortgesetzt
Israelische Truppen setzen die Zwangsräumung am Freitag in der Siedlung Gadid fort. Sie evakuierten eine besetzte Synagoge und trugen dutzende Protestierer aus dem Gotteshaus, überwiegend angereiste jugendliche Demonstranten. Nach Berichten israelischer Medien verlief die Räumung ohne grössere Gewalt. Eine Demonstrantin stürzte vom Dach der Synagoge und wurde verletzt, nachdem sie auf Öl ausgerutscht war, das auf die Polizisten gegossen werden sollte. Die Truppen hatten das Tor der Siedlung mit einem Bulldozer durchbrochen. Demonstranten setzten als Zeichen des Protests Autoreifen in Brand.


Historischer Schritt
Die deutsche Regierung hat die Räumung des Gazastreifens als «historischen Schritt und ein Zeichen grossen Mutes» begrüsst. Aussenminister Joschka Fischer betonte am Freitag in Berlin, es verdiene grosse Anerkennung, dass «trotz der Störversuche und der feigen Ermordung von vier Palästinensern in Ramallah/Schiloh es beide Seiten erreicht haben, dass die Räumung der Siedlungen im Gaza- Streifen bisher überwiegend ruhig verlaufen ist».


Weg der Weitsicht und der Vernunft fortsetzen
Die deutsche Regierung appellierte an Israel und die Palästinenser, «den eingeschlagenen Weg der Weitsicht und der Vernunft fortzusetzen». Dies biete die Chance für konstruktive Lösungen der noch offenen Fragen und für weitere Schritte im Rahmen der Roadmap mit dem Ziel eines friedlichen Miteinanders von Israelis und Palästinensern. (awp/mc/ab)

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