IWF- und Weltbanktagung: «Krise zu Reformen nutzen»

Dies sagte der Vorsitzende der Plenarsitzung, Nguyen Van Giau, am Mittwoch nach viertägigen Beratungen in Istanbul. Die globale Wirtschaft brauche eine stärkere Überwachung, forderte der vietnamesische Zentralbankchef. Die beiden mehr als 60 Jahre alten Institutionen mit Sitz in Washington selbst «müssen sich weiter modernisieren, wenn sie effektiv bleiben wollen».


Stimmrechtsanteile für ärmere Länder anheben
Die Weltbank will bis zum nächsten Frühjahr die Stimmrechtsanteile für ärmere Länder um mindestens drei Prozentpunkte auf 47 Prozent anheben. Der IWF plant eine Erhöhung um mindestens fünf Prozentpunkte, über die bis Januar 2011 entschieden werden soll. Die in der G24 zusammengeschlossenen Schwellen- und Entwicklungsländer kritisieren die Pläne und fordern sechs Punkte mehr bei der Weltbank und sieben beim IWF.


«Krise noch nicht vorüber»
Internationaler Währungsfonds und Weltbank hatten während der Tagung davor gewarnt, die Krise angesichts der begonnenen Konjunkturwende bereits als überwunden zu betrachten. Die milliardenschweren staatlichen Hilfen müssten vorerst noch in Kraft bleiben. Besorgt zeigten sich Experten der Organisationen über die voraussichtlich weiter steigende Arbeitslosigkeit.


Entwicklungshilfe finanziell besser ausstatten
Weltbank-Präsident Robert Zoellick warb auf der Tagung angesichts einer Rekordnachfrage armer Länder nach Krediten für eine bessere finanzielle Ausstattung der Entwicklungshilfeorganisation. Sollte das Kapital nicht erhöht werden, drohe Mitte nächsten Jahres ein «ernsthafter Engpass» bei der Darlehensvergabe. Reiche Länder wie die USA oder Frankreich äusserten sich zurückhaltend Die nächsten beiden Jahrestagungen im Herbst 2010 und 2011 finden am Sitz der Organisationen in der US-Hauptstadt statt. Im Jahr danach treffen sich die Banker und Mitgliedsländer in Ägypten.  (awp/mc/ps/15)

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