Japan: Opposition stimmt Regierungskandidaten für Notenbankspitze zu

Das von der Opposition dominierte Oberhaus des Parlaments stimmte am Mittwoch der Berufung von Masaaki Shirakawa zum neuen Gouverneur der Bank von Japan (BOJ) zu. Shirakawa war bislang stellvertretender Zentralbankchef. Der Führungssessel der BOJ, eine der wichtigsten Notenbanken der Welt, war seit dem Ausscheiden von Zentralbank- Gouverneur Toshihiko Fukui am 19. März unbesetzt.


Bestätigung beider Kammer erforderlich
Die Ernennung Shirakawas muss von beiden Kammern des Parlaments bestätigt werden. Die Zustimmung des Unterhauses, in dem die konservative Regierung die Mehrheit hat, gilt als sicher. Es wurde erwartet, dass die offizielle Ernennung im Laufe des Tages bei einer Kabinettssitzung erfolgen werde.


Ursprünglicher Kandidat durchgefallen
Der von der Regierung als stellvertretender Bankchef vorgeschlagene Hiroshi Watanabe wurde vom Oberhaus dagegen abgelehnt. Politiker der oppositionellen Demokratischen Partei Japans bezweifelten, dass seine frühere Tätigkeit als stellvertretender Finanzminister für internationale Angelegenheiten mit einer Führungsposition in der Notenbank vereinbar sei.


Leitzins wie erwartet unverändert bei 0,5 Prozent
Die japanische Notenbank hat den Leitzins wie von Volkswirten erwartet unverändert gelassen. Das beschloss das siebenköpfige Führungsgremium der Bank von Japan (BoJ) am Mittwoch einstimmig. Die Notenbank wolle abwarten, wie stark sich die Volkswirtschaft des grössten Handelspartners USA abschwächt und wie sich die Kredit- und Häuserkrise auf die Weltwirtschaft auswirken wird. Die japanische Zentralbank hatte den Leitzins zuletzt im Februar 2007 um 0,25 Prozentpunkte auf 0,50 Prozent erhöht. Es war die erste Zinserhöhung seit Juli 2006, als die BoJ nach sechsjähriger Null-Zins-Politik den Satz für Tagesgeld auf 0,25 Prozent anhob. (awp/mc/ps)

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