Japanischer Favorit für das Premieramt verspricht Wirtschaftsankurbelung

Kritiker befürchten, dass Japan trotz der hohen öffentlichen Verschuldung unter Aso wieder zu einer aggressiven Ausgabenpolitik zurückkehrt. Amtsinhaber Yasuo Fukuda hatte zu Wochenbeginn überraschend seinen Rücktritt angekündigt.


Wirtschaftliche Stimulierungsmassnahmen
Aso will seine politischen Vorstellungen bis Mittwoch darlegen, wenn der parteiinterne Wahlkampf offiziell beginnt. Sein bekanntes Eintreten für wirtschaftliche Stimulierungsmassnahmen trifft in der Partei nicht nur auf Wohlwollen. Befürworter einer strikten Ausgabendisziplin befürchten, dass die gegen eine Rezession ankämpfende zweitgrösste Wirtschaftsnation unter Aso vollends vom Reformkurs abkommen könnte, den der damalige Premier Junichiro Koizumi einst eingeleitet hatte. Daher plant der amtierende Minister für Wirtschaft und Fiskalpolitik, Kaoru Yosano, gegen Aso anzutreten. Auch die frühere Verteidigungsministerin Yuriko Koike, die Ex-Regierungschef Koizumi nahe steht, erwägt, Aso die Stirn zu bieten. Als weiterer möglicher Kandidat wird Nobuteru Ishihara gehandelt, der ebenfalls ein Verfechter von Strukturreformen zur Steigerung des wirtschaftlichen Wachstumspotenzials Japans ist.


Wahl zwischen mehreren Kandidaten
Die seit mehr als 50 Jahren fast ununterbrochen regierende LDP will den Eindruck vermeiden, dass der scheidende Premier Fukuda heimlich Aso seinen Posten versprochen haben könnte. Daher befürworten manche, dass es zu einer Wahl zwischen mehreren Kandidaten kommt. Das Anti-Aso-Lager befürchtet jedoch, dass ihre Chancen sinken, wenn zu viele antreten. Dem Sieger ist auch das Amt des Premiers sicher, da die LDP und ihr Partner Komeito im entscheidenden Unterhaus die Mehrheit haben. (awp/mc/gh/12)

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