Kantonalbanken 2007 trotz Kreditkrise mit Rekordgewinn

Alle Institute hätten gute Resultate präsentiert und keines sei von der Subprime-Krise direkt betroffen, bilanziert der Verband Schweizerischen Kantonalbanken in seiner Mitteilung. Immer mehr Kunden schätzten das auf Stabilität und Sicherheit, aber auch Kompetenz und persönliche Beratung ausgerichtete Geschäftsmodell. Die gruppenweit verwalteten Kundenvermögen stiegen per Ende 2007 um 3,1% auf rund 530 Mrd CHF.


Zinsengeschäft bleibt wichtigster Ertragspfeiler
Wichtigster Ertragspfeiler der 24 Kantonalbanken sowie rund 20 Netzwerkpartner und Kooperationen bleibt das Zinsengeschäft. Die Erträge nahmen hier um 5,1% auf 5,3 Mrd CHF zu. Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stieg der Erfolg um 6,3% auf 2,4 Mrd CHF. Die Unsicherheit der Finanzmärkte liess allerdings den Handelserfolg um 15,7% auf 753 Mio CHF absacken.


«Konsequente Risikoorientierung»
Die ausgewiesenen Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste konnten nochmals um knapp 20% auf 175 Mio CHF gesenkt werden. Gemessen an den Kundenausleihungen von 275,4 Mrd CHF (+3,0%) betragen sie im Branchenvergleich «extrem tiefe» 0,06%, was die Kantonalbanken mit der «konsequenten Risikoorientierung» begründen.


Marktführung im Hypothekargeschäft verteidigt
Die Marktführung im Hypothekargeschäft habe verteidigt werden können: Das Hypothekarvolumen wuchs um 2,4% auf 232,6 Mrd CHF. Die Ausleihungen von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) stiegen um 6% auf 42,8 Mrd CHF.


Verhalten optimistisch für das laufende Jahr
Für das laufende Jahr beurteilen die Kantonalbanken die Aussichten «verhalten positiv». Sie seien von den Geschäften, welche zurzeit das internationale Finanzsystem belasten, nicht direkt betroffen. Wenn die Unsicherheit an den Finanzmärkten nicht noch weitere Auswirkungen hat, erwarten die meisten Institute ein ähnliches Ergebnis wie 2007.


Personalabbau kein Thema
Ein Personalabbau sei kein Thema. Eine langfristig ausgerichtete Personalpolitik vermeide in wirtschaftlich guten Jahren überhöhte Personalbestände, die in schwierigeren Jahren wieder abgebaut werden müssen, betont der Kantonalbankenverband. 2007 stieg der Personalaufwand um 1,9% auf 2,7 Mrd CHF.


3,3 Mrd. Franken für die Kantone
Mit den erfolgreichen Kantonalbanken machen auch die Kantone kräftig Kasse: Von der direkten Wertschöpfung von rund 6,5 Mrd CHF geht gut die Hälfte (rund 3,3 Mrd CHF) in Form von Ausschüttungen, Steuern und Unternehmenswertsteigerungen an die Kantone. Auf die Mehrheitseigner entfallen rund 650 Mio CHF. Die Mitarbeitenden können mit rund 2,5 Mrd CHF teilhaben. Zusätzlich gehen Steuern von knapp 100 Mio CHF an den Bund. (awp/mc/pg)

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