Keine Staatshilfe für Ehe von GM mit Chrysler

Der öffentliche Druck auf Washington wird aber immer grösser. In einem gemeinsamen Appell forderten die Gouverneure von sechs US-Bundesstaaten die Regierung und die Notenbank zu sofortigem Handeln auf. Wie beim Rettungspaket für den Finanzsektor müsse auch die Automobilbranche dringend mit frischem Geld gestützt werden.


Zusammenschluss in Verhandlung
GM und Chrysler verhandeln derzeit über einen Zusammenschluss, benötigen zur Finanzierung einer Fusion jedoch Berichten zufolge mindestens zehn Milliarden Dollar (7,8 Mrd Euro). Gemeinsam wären sie der weltgrösste Hersteller gemessen am Absatz. Beide kämpfen mit Milliardenverlusten. Die Opel-Mutter GM muss laufend Insolvenzgerüchte zurückweisen. Die steile Talfahrt auf dem US-Automarkt nimmt unterdessen immer dramatischere Ausmasse an. Im Oktober fielen die Verkäufe ersten Expertenschätzungen zufolge um rund 30 Prozent oder noch mehr. Bei GM und Chrysler könnte der Absatz sogar um rund 40 Prozent eingebrochen sein, bei Ford um etwa 35 Prozent. Die genauen Zahlen für Oktober werden an diesem Montag veröffentlicht.


4,5 Millionen Jobs von US-Autoindustrie abhängig
Von der Autoindustrie hingen in den USA über die Branche hinaus insgesamt rund 4,5 Millionen Jobs ab, schrieben die sechs Gouverneure in einem Brief an Finanzminister Henry Paulson und Notenbank-Chef Ben Bernanke. An der konzertierten Aktion beteiligten sich neben Michigan mit der Auto-Stadt Detroit die Staaten Delaware, Kentucky, New York, Ohio und South Dakota. In Detroit haben alle drei grossen US-Autobauer ihre Zentrale. Bei einem Zusammenschluss von GM und Chrysler würden Experten zufolge durch Einsparungen ebenfalls bis zu rund 40.000 Stellen wegfallen. Weitere etwa 50.000 Jobs wären demnach bei Zulieferern bedroht. (awp/mc/ps/25)

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