Komponist vertont Aktien-Charts

Damit nicht alle Melodien nur düster abwärts gehen, mischte er einige nach oben weisende Kurven darunter – wenn auch traurige, wie etwa die Zahl der toten US-Soldaten im Irak-Krieg. In seinem Blog schreibt Kreidler zu seinem Werk: «Der Billion-Dollar-Song zur Finanzkrise, ein vorfinanzierter Hörsturz. Die schönsten Melodien scheibt das Leben selbst! Jeder Mensch ist ein Künstler – also auch die Politiker und Banker: Melodien für Millionen. Und Krisenzeiten sind immer gute Zeiten für die Kunst. Thank you for the Music!» (mc/pg)






Johannes Kreidler wurde 1980 in Esslingen geboren und begann mit neun Jahren zu komponieren. Er studierte von 2000 bis 2006 am Institut für Neue Musik der Musikhochschule Freiburg Komposition bei mathias spahlinger, Elektronische Musik bei Mesias Maiguashca und Orm Finnendahl sowie Musiktheorie bei Ekkehard Kiem. Dazwischen war er als Stipendiat der Europäischen Union von 2004 bis 2005 Gaststudent am Institut für Sonologie (Computermusik) des Koninklijk Conservatorium Den Haag / Niederlande. Zusätzlich besuchte er Seminare in Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Freiburg.


Seit 2003 beschäftigt er sich auch mit Experimentalfilm und elektronischer Improvisation. Er war Teilnehmer an Meisterkursen bei Helmut Lachenmann, Brian Ferneyhough, Richard Barrett und am IRCAM Paris. 2006-2008 erhielt er ein Graduiertenstipendium des Landes Baden-Württemberg. Seit 2006 unterrichtet er Musiktheorie, Gehörbildung und Elektronische Musik an der Hochschule für Musik und Theater Rostock und am Hochbegabtenzentrum der Musikhochschule Detmold. 2008/09 ist er ausgewählter Komponist für das Internationale Kompositionsseminar der Ensemble Modern Akademie. Johannes Kreidler lebt in Berlin. Seine Musik bezieht meist computergestützte Verfahren und elektroakustische Mittel ein.

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