Kunst 09 Zürich: Internationale Messe für Gegenwartskunst

Es wird schon zur Tradition, dass im trüben November die Farben der Messe für Gegenwartskunst in Zürich – Kunst 09 – leuchten. Um die 20`000 Besucher werden von 70 Ausstellern erwartet. So ist ddiese Messe ein Wellness für Kunstaugen und kein Marathon für Trendgierige.


Die zeitgenössische Kunst stellt sich in Reih und Glied. International arrivierte und etablierte Künstler stehen dicht an dicht neben Newcomern und exotischen Komponenten der Gegenwartskunst. So gibt sich ein pulsfühlender Blick auf die Trends in verschiedenen Ecken unseres Globus.


Die ZKB übernimmt den Auftrag der Kulturförderung mit grosser Ernsthaftigkeit und nominiert 12 junge Galerien. Die Vorschau sieht viel versprechend aus.


 
Lorenz Spring, Seerosen, 2009, Oel, Acryl, Mischtechnik auf Leinwand, 100 x 100 cm



Mit dem Ohr am Omphalos



Beim ersten Blick wird man das Gefühl nicht los, dass es dieses jahr stark um Themen wie Autobiografie und innere Monologe mit dem Selbst handelt. Nicht die Individualisierung an sich steht auf dem Plan – es geht vielmehr um das Ausloten des eigenen Ichs und die Abgleichung davon mit der Welt. So sind wir nun endgültig im neuen Jahrtausend angekommen, so nicht das kreative, selbstbezogene Tun an sich im Zentrum steht, sondern vielmehr der Abgleich des so erhaltenen Bildes mit der Welt an sich. Mag sein, dass dies die Tendenzen sind, denen wir unweigerlichausgeliefert sind in einer globalisierten Welt. So stehen Fragen im Raum wie: Wer könnte ich sein, in Bezug auf die rasant gleichmacherischen Tendenzen und Moden, wo sich Kunst aus Hongkong nur wenig von der von Zürich unterscheidet?
So hatten auch die Griechen und die Römer ihren «Omphalos», ein Stein , der den Nabel der Welt markierte, den sie in Delphi oder in Rom in die Mitte ihres Reiches stellten. Und daran konnte man die Welt messen und erfahren.




Yang Na, Bubble Fish, 2008, Oil on Canvas, 200 x 150cm



So begegnen wir Künstlern, die weite Kreise ziehen, um am Ende bei sich selbst zu landen. Omar Alessandro gehört einer jungen Generation von Künstlern an, die sich mittels konzeptueller Strategien neue emotionale und intellektuelle Denk- und Freiräume erschliessen. Sie arbeiten am kritischen Potential einer Konzeptkunst, die Parallelen zu einem Denken der Romantik aufweist. Das Werk selber wird zum Impuls und Ausgangspunkt für ein vielschichtiges und offenes Spiel mit Reflexionsmöglichkeiten.



Marc Elsener


Marc Elsener wählt einen sehr bewussten, aber trotzdem frischen Bezugsrahmen in seiner Auseinandersetzung mit der Malerei der Vergangenheit. Anstatt reine Zitate zu verwenden, verinnerlicht und vereinnahmt er gewisse Traditionen der naiven Bauernmalerei, der Art Brut und der grossen Meister der Renaissance. Diese Auswahl ist weder zufällig noch unbeholfen, sondern entspricht der Suche des Künstlers nach der Relevanz des Vergangenen im heutigen Kontext. Seine Figuren durchlaufen gleichsam Metamorphosen und tauchen in überraschenden Zusammenhängen als alte Bekannte oder schräge Zeitgenossen auf. Selbst die Themen, die auf den ersten Blick eher ironisch oder gar possierlich wahrgenommen werden können, sind bei Marc Elsener Fragen, denen er mit grosser Ernsthaftigkeit nachgeht.


 




Anna Amadio


In der Kunst von Anna Amadio ist das skulpturale Denken von zentraler Bedeutung. Alle ihre Werke, auch ihre Zeichnungen, entwickelt sie aus einem starken räumlichen Verständnis. Amadio kombiniert auf Sockel positionierte Plastiken mit grossformatigen Frottage-Zeichnungen. Die Plastiken sind aus Schrumpffolie durch Hitzeeinwirkung geformt und danach mit Farbe überzogen. Die starken Farben der Plastiken korrespondieren mit der bunten, vielschichtigen Zeichnung und verleihen dem Raum eine vibrierende Energie


 


Michael Lauterjug, One Person Show, Lady like II, 2009


zum Katalaog

ABB Halle 550, Ricarda-Huch-Strasse, 8050 Zürich
Ehemalige Industriehallen hinter dem Bahnhof Zürich-Oerlikon


Öffnungszeiten
Freitag 16 bis 22 Uhr | Samstag 12 bis 20 Uhr
Sonntag und Montag 12 bis 18 Uhr
Vernissage
Freitag, 13. November 2009, 16 bis 22 Uhr
(mit Einladung oder Abendkasse)


Party
Samstag ab 23 Uhr Kaufleuten Festsaal
clash elektro disko
Freier Eintritt mit dem Messeticket vom Samstag

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert