KVAs verhandeln weiter über Neapels Abfall

Die Ablehnung sei vor allem politisch begründet. «In Genf handelt es sich um ein rein politisches Problem», sagte Pierre Ammann, Präsident des Verbands der Betriebsleiter und Betreiber Schweizerischer Abfallbehandlungsanlagen (VBSA), am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Rechtlich befänden sich die KVA auf der sicheren Seite. Ammann kritisiert dabei den Auftritt von «Querulant» Eric Stauffer der Genfer Protestbewegung «Mouvement Citoyens Genevois»(MCG). Dieser war am Montag nach Neapel gereist und hatte zusammen mit neapolitanischen Behördenvertreter verkündet, dass Neapel keinen Abfall in die Schweiz exportieren wolle.


«Zu viele Fragen offen»
Einen Tag später verkündete die Genfer Kantonsregierung, dass zu viele Fragen offen seien. Sie lehnte den Antrag der Genfer Industriebetriebe (SIG) ab, Abfall aus Neapel zu übernehmen. «Wenn andere Kantone gleich entscheiden, haben wir ein Problem», sagte Ammann. Beunruhigend seien diesbezüglich parlamentarische Vorstösse im Kanton Waadt, die ebenfalls die Übernahme von neopolitanischem Abfall verbieten möchten. Davon potenziell betroffen sei die Verbrennungsanlage in Lausanne, die sich für den Abfall aus Italien interessiere.


Verband optimistisch
Den politischen Aspekt ausgeklammert, äussert sich Ammann jedoch optimistisch, dass der Abfall bald in der Schweiz verbrennt werden könne. Die Verhandlungen über die deutsche Firma Remondis, die als Zwischenhändler von Abfall figuriert, und der Transportfirma ACTS sollen laut Ammann in ein bis zwei Wochen abgeschlossen sein. Insgesamt sind 12 Verbrennungsanlagen der Schweiz in die Verhandlungen involviert. Für die Verbrennung des Abfalls aus der Region Kampanien braucht es neben der Bewilligung der betroffenen Kantone auch die Zustimmung des Bundesamts für Umwelt (BAFU). (awp/mc/ps)

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