La vita è musica – “Die grössten Hits aller Zeiten aus Italien”


Kommen Sie gerade aus dem Italien-Urlaub zurück? Oder wollen Sie erst da hin? Egal – „la vita è musica“ liefert auf zwei Silberlingen den passenden Soundtrack für die Erinnerungen – oder für den fahrzeuglichen CD-Player im Stau am Gotthard.

Von Patrick Gunti

Sommer – Sonne – Urlaub! Alljährlich zieht es hundertausende Schweizer ans Meer. Eine der Lieblingsdestinationen ist nach wie vor Italien. Aber das alljährliche „dolce far niente“ will hart verdient sein. Stress bis zur letzten Minute, die Katzen ins Tierheim, der Schlüssel zur Nachbarin und dann ab in den Stau.

Reihe 17, Liegestuhl 458

Alles egal – Italien bietet so viel, da nimmt Herr und Frau Schweizer für die „vacanze“ gerne ein paar Unannehmlichkeiten auf sich. Einmal den Gotthard und die Grenze passiert, kommt erstmals Urlaubsstimmung auf und schliesslich findet man sich – müde aber glücklich – im Land von Amore, Calcio und Pizza wieder. Spätestens am nächsten Tag in Reihe 17, Liegestuhl 458 für 10 Euro und den Schirm dazu für 5 Euro hört man ihn dann – den Soundtrack für die Ferien.

Venditti, Bennato, Cutugno

Al Bano und Romina Power, Drupi, Angelo Branduardi, Zucchero und wie sie alle heissen – sie sorgen mit ihren 70er- und 80er- Jahre Hits auch heute noch für die musikalischen Erinnerungen an den Urlaub. Das Gewummer in den Diskotheken am Abend hat man schnell vergessen, das hört sich auf Ibiza auch nicht anders an, aber wer wird je vergessen, wie schön die Sonntage seit Antonello Vendittis „buona domenica“ sind. Edoardo Bennato hat uns schon 1989 mit „viva la mamma“ Mamas Position in der italienischen Familie erklärt, Ricchi e Poveri sind sowieso unvergessslich und seit Toto Cutugnos „l’italiano“ wissen wir auch, wie der typische Italiener aussieht. Raffaella Carrà („a far l’amore“) konnte nicht unbedingt sehr gut singen, aber sie war (und ist) wahnsinnig blond und gab den grässlichenSonntagnachmittag-Shows im italienischen Fernsehen früh ein schönes Gesicht.

Die Calcio-Hyme

Nicht fehlen darf auf einem solchen Sampler natürlich Angelo Branduardi mit „la pulce d’aqua“. Mit seiner Fistelstimme und seinem Geigenspiel eroberte Branduardi in den 80er Jahren Europa und beeinflusste wohl auch das Werk von Rondo Veneziano, welche Branduardis Frisur gleich mit kopierten. Die Fussball-WM 1990 in Italien ist untrennbar mit zwei Dingen verbunden: Der Hymne „un’ estate italiana“ von Edoardo Bennato und Gianna Nannini und dem Titelgewinn von Deutschland. Ersteres hört man immer wieder gerne, letzteres haben wir gelernt zu ignorieren…

La vita è musica – “Dolce“

Mit so vielen schönen Erinnerungen und dem ersten Sonnenbrand geht’s nach dem Strand zurück ins Hotel – um sich wenig später im Ristorante dem Genuss der fantastischen italienischen Küche hinzugeben. Und was säuselt da leise aus den Boxen? Genau! Pupo! „Su di noi“! Das gehört nach Sonnenuntergang genauso zum Standardprogramm wie Drupis “piccola e fragile” oder – unzerstörbar italienisch-touristisches Liedgut – Binos „Mama Leone“.

Amore wo man hinhört

Auf dem zweiten Sampler „dolce“ bleibt keine Auge trocken. Amore wo man hinhört: Wenn Umberto Tozzi (der Toto Cutugno kein bisschen ähnlich sieht und trotzdem Italiener ist) „ti amo“ flötet und Alan Sorrenti gleich anschliessend versichert „tu sei l’unica donna per me“ – ist die reale schweizerische Arbeits- und Beziehungswelt ganz, ganz weit weg.

Ramazzotti an der Bar

Und nach dem nächtlichen Spaziergang am Strand, wo die Schirme mittlerweile wieder geschlossen sind, geht’s dann zum letzten Umtrunk an die Bar. Empfohlen sei hier ein Ramazzotti – das Getränk. Ramazzotti – der Sänger – fehlt auf beiden Samplern. Basta! (Vertrieb: Warner)


Van Halen – “The Best Of Both Worlds” 
Van Halen gehören zu den ganz Grossen der Hard’n’Heavy-Branche. Sie schrieben in den letzten 26 Jahren einige der besten Hardrock-Nummern aller Zeiten. Oft wurden sie tot gesagt – aber sie sind immer noch da. Jetzt mit den 30 vermeintlich besten Songs, drei Live-Aufnahmen sowie drei neuen „Lebenszeichen“.

Los geht’s gleich mit dem legendären „Eruption“. Noch heute brechen sich rund um den Globus Gitarristen die Finger und fragen sich, wie Eddie van Halen das hingekriegt hat. Die Songs 2-4 -„It’s About Time“, „Up For Breakfast“ und „Learning to See“ – sind neu und zeigen einmal mehr, was Van Halen immer gemacht haben: Rock ohne Kompromisse. Mit den ruhigen Klängen hatten es die Jungs und um Eddie und Alex van Halen nun wirklich nie, egal ob der Leadsänger David Lee Roth oder Sammy Hagar hiess. „Love Walks In“ bildet hier eine annähernd balladeske Ausnahme.

Auch die eine oder andere Cover-Version streuten Van Halen immer mal wieder ein. Zeugnis davon legen „You Really Got Me“ von den Kinks ab, ebenso wie Roy Orbisons „Pretty Woman“ und „Dancing In The Street“ von Martha & The Vandellas.

Achtung Radar!

Mit „Dreams“, „Standing On Top Of The World“ oder „I’ll Wait“ gibt’s Songs, die man sich besser nicht im Auto anhört. Der treibende Sound drückt das Gaspedal wie von selbst runter… Nicht fehlen dürfen natürlich auf einer Van-Halen-Best-Of „Jamie’s Cryin’“, der Mega-Hit „Why Can’t This Be Love“, das magische „Right Now“ oder „Dance The Night Away“.

Van Halen auf Volume 7 – und die guten alten Hard-Rock-Zeiten leben wieder auf. Oder anders gesagt: Was einmal gut war, bleibt gut. (Vertrieb: Warner Music)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert