Leica Geosystems startet erwartungsgemäss ins neue Jahr


Hans Hess, CEO der Leica Geosystems AG in Heerbrugg, nimmt im Moneycab Interview Stellung zur Rolle des Fürstentum Lichtensteins und den Deckungsgrad der Pensionskasse.

Moneycab: Ihr Auftragseingang ist im vergangenen Jahr um 10 Prozent gesunken, trotzdem prognostizieren Sie 2003/04 ein Umsatzplus von 5 Prozent. Wie passt das zusammen?

Hess: Unsere Durchlaufzeit für Aufträge ist relativ kurz und beträgt knapp sechs Wochen. Die rückläufigen Auftragseingänge deuten auf ein traditionsgemäss schwächeres erstes und zweites Quartal hin. Ab September 2003 ist aber mit einer starken Zunahme der Aufträge zu rechnen. Diese werden dann im Oktober und November zum Umsatz. Besonders das dritte und vierte Quartal sind sehr umsatzstark. Das ist die Saisonalität unseres Geschäftes.

Ihre Hauptsparte Vermessung und GIS machten weniger Umsatz, kleine Dinge wie der Distometer verkauften sich aber besser.

Die Vermessungssparte verzeichnete tatsächlich einen leicht rückläufigen Umsatz. Davon sind aber rund sieben Prozent währungsbedingt. Die Stückzahl an verkauften Geräten, also der Absatz, ist ausserdem angestiegen. Dazu kam aber Preisdruck, die Geräte wurden billiger. Die Sparte wird sich in den kommenden neun Monaten stabil weiterentwickeln und dann eine Verbesserung des Geschäftsganges erleben.

Die Sparte GIS wurde von der Dollarabhängigkeit besonders betroffen. Ohne Währungseffekte wäre der Umsatz um ein bis zwei Prozent gestiegen.


Wie ist das neue Geschäftsjahr angelaufen?

April und Mai sind wie geplant verlaufen. Die Bereiche haben sich unterschiedlich entwickelt, die Leica-Gruppe als ganzes betrachtet aber gemäss Plan. Für Leica muss das Wachstum in den kommenden zwölf Monaten aus Eigeninitiative kommen. Wir können von der Wirtschafts- und Marktsituation nicht viel erwarten. Wir setzen besonders auf neue Produkteinführungen und den Laserdistanzmesser Disto 5, mit dem wir in den vergangenen zwei Quartalen jeweils 20 Prozent mehr Umsatz gemacht haben.

Im vergangenen Jahr wurden weltweit 226 Stellen gestrichen?

Es gab etwa 50 Entlassungen im Raum Liechtenstein / Schweiz / Vorarlberg. Hauptsächlich aber wurden die natürliche Fluktuation und anstehende Pensionierungen genutzt. Wir gehen jetzt davon aus, dass wir unseren Personalbestand halten können. Ab Herbst könnte es wieder Einstellungen geben.

Welchen Deckungsgrad hat ihre Pensionskasse?

Unsere Pensionskasse weist eine Überdeckung von 104 Prozent aus. Wir haben eine gemeinsame Kasse mit Polymeca und den uns ehemals angegliederten Firmen Swiss Optic, Wiltronic (heute Teil der Escatec), und Leica Microsystems.

Welche Rolle spielt Liechtenstein für Leica?

Liechtenstein spielt für uns wirtschaftlich keine speziell andere Rolle als die übrigen Regionen im Rheintal. Das Rheintal ist Sitz guter Kunden. Ausserdem finden wir hier viele qualifizierte Mitarbeiter. Wir sind dankbar, dass es auch andere internationale Firmen hier gibt, welche die Region für hochqualifizierte Mitarbeiter attraktiv machen. (awp/mc/mad)

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