Lonza Jahresresultat 2001: Eine der zwei Perlen im Schweizer Chemiesektor


Lonza wurde 2001 im SMI mit der silbernen Medaille ausgezeichnet. Mit einer Jahresperformance von 15,2 Prozent wurde die Aktie nur noch von Givaudan um 2,9 Prozent geschlagen – einem anderen Nischenplayer.

Von Hansueli Bon

Der Chemiesektor hat sich im vergangen Jahr, mit Ausnahme von Clariant, besser gehalten als der Markt. Doch weil die Aktien in Sektoren eingeteilt werden müssen, ergibt sich im SMI gerade bei den Chemie-Aktien ein äusserst multikulturelle Truppe. Während man die Tätigkeiten bei Ciba und Clariant noch einigermassen vergleichen kann, sind die Geschäfte von Givaudan und Lonza so verschieden, dass es einem meist schwer fällt, vom Chemiesektor zu sprechen, wenn es um die Vier geht. Was die beiden obersten auf dem Stockerl gemeinsam haben sind ihre Geschäftsbereiche, die ausgesprochen fokussiert sind. Lonza hat gerade im Bereich von Exklusivsynthesen/Biotechnologie auch in Zukunft ausgezeichnete Wachstumschancen. Dieser Bereich wird auch dafür sorgen, dass es im laufenden Jahr weiter aufwärts mit Lonza geht.

Biotech sorgt für Wachstum Im Bereich Exklusivsynthesen/Biotech erwartet der Markt einen 20-prozentigen Umsatzanstieg. Vergleichbare Wachstumsraten sind zur Zeit nur in absolut fokussierten Unternehmen anzutreffen. In der Sparte Feinchemikalien wird Lonza die wirtschaftliche Abschwächung spüren. Hier erwarten Marktteilnehmer einen Rückgang von 4 bis 6 Prozent. Er wird jedoch durch die starke Performance des Biotech/Exklusivsynthese-Bereiches mehr als kompensiert. Die Analysten erwarten zudem den Verkauf der Polymer-Sparte, deren Umsätze im vergangenen Jahr gemäss Analysten bei rund 750 Millionen Franken stagnierten. Der Markt erwartet jedoch bei der Präsentation der Jahreszahlen Angaben zum Verkauf dieser Sparte.

Analysten sind gefordertNun, es kommen auf die Analysten noch einige weitere Rechenaufgaben im Zusammenhang mit dem Jahresresultat von Lonza zu. So wird das Aktienrückkaufsprogramm, das im Februar abgeschlossen sein sollte, die Gewinne pro Aktie um rund 12 Prozent erhöhen. Dies ist nicht weiter komplizert, doch ist es schwer, die durchschnittliche Anzahl Aktien, die im Laufe des Jahres zurückgekauft wurden zu berechnen. Es müssen hier vom Unternehmen noch Zahlen folgen.

Ausgezeichnete Wachstumschancen Der Ausblick, der sich für Lonza zur Zeit bietet, ist ausgesprochen rosig, auch wenn das blumig klingen mag. Das Unternehmen hat sich für den Pharma- und Biotechsektor als wichtiger Partner für die Produktion oder Teilproduktion von Medikamenten entwickelt: Dies verspricht auch für die Zukunft gute Umsatz und Gewinnsteigerunge. Es könnte ja sein, dass dieser Bereich in den nächsten Jahren gar ausgebaut wird. Zurzeit wächst Lonza aber auch ohne Akquisition prächtig, und die ausgesprochen starke Pipeline des Biotech-Sektors wird Lonza auch in Zukunft gute Wachstumsraten bescheren. Es gibt eigentlich zur Zeit kaum Argumente, die gegen Lonza sprechen. Im laufenden Jahr hat sich Lonza erneut besser entwickelt als der SMI. Am Tag vor den Zahlen hat die Aktie 1,8 Prozent verloren, und steht auf Jahresbasis unverändert da. Die Chancen, dass die Aktie auch im laufenden Jahr die bessere Anlage ist als der Index sind ausgesprochen hoch.

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