Lonza: Nach schwierigem 2004 jetzt mit ehrgeizigen Wachstumszielen

Der Betriebsgewinn legte 2004 um 52,5 Prozent auf 212 Mio CHF zu, da im Gegensatz zu 2003 keine Restrukturierungskosten mehr zu verbuchen waren, wie Konzernchef Stefan Borgas am Mittwoch in Basel vor den Medien sagte.

Durchzogene Bilanz, Zuversicht für die Zukunft
Vor Sondereinflüssen sanken Reingewinn und Betriebsergebnis dagegen um fast einen Drittel. Der Gruppenumsatz sank um 2,7 Prozent auf 2,18 Mrd CHF. Die Auftragsproduktion musste einen starken Rückgang um rund 19 Prozent hinnehmen, insbesondere wegen der sehr schwachen Auslastung der Reaktoren für Biopharmazeutika. Die Division «Organische Feinchemikalien & Anwendungsorientierte Chemikalien» konnte dagegen zulegen. Während die Feinchemikalien unter hohen Rohstoff- und Energiepreisen, dem schwachen Dollar und weiterem Ungemach wie einer Explosion im Betrieb litten, entwickelten sich die «Performance Chemicals» gut. Zufrieden ist die Lonza-Leitung mit den «Polymeren Zwischenprodukten», für die das Unternehmen lange einen Käufer gesucht hatte. Trotz einem schlechten Jahr mit hohen Rohstoffpreisen habe die Division einen guten Cash Flow erwirtschaftet, der in der Gruppe reinvestiert werden könne, sagte Borgas.

Auf dem richtigen Weg
Nach einer gründlichen Überprüfung der Lonza-Strategie sei man zu einem «einerseits langweiligen, andererseits erstaunlichen» Ergebnis gekommen, sagte Borgas: Lonza sei auf dem richtigen Weg und «spektakuläre Restrukturierungen» deshalb nicht nötig. In den bestehenden Geschäftsfeldern sieht die Lonza-Führung aber ein beachtliches Wachstumspotenzial: So soll der Umsatz mit einem Wachstum von durchschnittlich 10 Prozent pro Jahr in vier bis sechs Jahren auf über 3 Mrd CHF steigen. Der Betriebsgewinn soll mit jährlichen Zunahmen von rund 15 Prozent 500 Mio CHF erreichen. Hohe Erwartungen hat Borgas für die Auftragsproduktion, die um 20 Prozent wachsen und dabei Betriebsgewinnmargen um die 25 Prozent erreichen soll. Ein starkes Marktwachstum erwartet der Lonza-Chef vor allem für die Biopharmazeutika. Kein Wachstumssegment wird die Division «Polymere Zwischenprodukte», die vor allem Cash generieren soll.

Analysten erfreut
Für das laufende Jahr erwartet Borgas eine Verbesserung sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis. Bis Ende 2006 hat sich Lonza als Ziel ein Betriebsergebnis von 300 bis 400 Mio CHF gesetzt, wobei man bis 2006 «am oberen Ende» landen wolle, wie Borgas sagte. Die Dividende soll mit 1.30 CHF unverändert bleiben. Als neuer Verwaltungsratspräsident soll Rolf Soiron den bisherigen Amtsinhaber Sergio Marchionne ablösen. Soiron präsidiert bereits den Verwaltungsrat des Zementkonzerns Holcim. Von seinen Ämtern als Präsident des Basler Universitätsrats und als Synthes- Verwaltungsrat wird er dagegen zurücktreten. Analysten zeigten sich erfreut und lobten vor allem den ermutigenden Ausblick sowie die ungekürzte Dividende. Die Aktie notierte am frühen Nachmittag 3,3 Prozent fester auf 70,35 CHF.

(AWP, MC hfu)

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