Lord Patten: «Fünf zentrale Risiken für die Weltwirtschaft»

von Gérard Al-Fil


 


Auf dem World Insurance Forum (WIF) 2008 identifizierte Lord Christopher Francis Patten, von 1992 bis 1997 Gouverneur der einstigen britischen Kronkolonie Hongkong, fünf Risiken für die Weltwirtschaft. Der Konservative ist heute Kanzler der Universität Oxford und sitzt der International Crisis Group vor, die globale Krisen verhindern will.


 


Risiko eins: Protektionismus


Lord Patten: «Es besteht die Gefahr, dass sich die Staaten infolge der Finanzkrise mit Zöllen und Handelsbeschränkungen abschotten. Und dies wäre fatal für die Weltwirtschaft


 


Risiko zwei: Terrorismus


«Ich stand selbst jahrelang auf der Todesliste der IRA , wurde von Spezialeinheiten rund um die Uhr bewacht und weiss deshalb, wie man mit Terroristen umgeht. Denn um den Frieden in Nordirland zu sichern, musste ich am Ende mit der IRA verhandeln. Wir müssen aber auch die Ursachen des Terrorismus erforschen, um ihn in die Schranken zu weisen – und damit meine ich nicht, dass ich den Terrorismus, egal von wo er kommt, rechtfertigen will.»


 


Risiko drei: Klimawandel


«Terroristen können nicht die Polarregion wegschmilzen lassen. Es liegt also in unserer Hand, die potenziellen Folgen eines globalen Klimawandels in Schach zu halten.»


 


Risiko vier: Nukleare Proliferation


«Die Gefahr einer unkontrollierten Verbreitung nuklearer Waffen besteht fort. Die Supermächte sind gehalten, dies zu verhindern.»


 


Risiko fünf: Staatsversagen


«Wenn Sie nicht wissen, was ich mit Staatsversagen meine: die Schweiz ist das Anti-Beispiel dafür.»


 


Am heutigen Dienstag werden auf dem WIF 2008 u. a. Swiss Re-Chef Jacques Agrain und der CEO des grössten Versicherungskonzerns AIG Inc. Martin Sullivan referieren. Das WIF, das erstmals in Dubai tagt und damit im auch im Mittleren Osten Premiere feiert, läuft noch bis zum kommenden Donnerstag, den 20. März.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert