Marco Baur, CEO AWD Schweiz: «In Zukunft werden die Menschen in der Schweiz noch stärker die Beratung und lebenslange Betreuung durch unabhängige Finanzberater suchen»

Marco Baur, CEO AWD Schweiz: «In Zukunft werden die Menschen in der Schweiz noch stärker die Beratung und lebenslange Betreuung durch unabhängige Finanzberater suchen»

von Patrick Gunti


Herr Baur, AWD Schweiz hat 2006 sowohl den EBIT (+ 11 %) wie auch den Umsatz (+ 7,6 %) deutlich steigern können. Die EBIT-Marge liegt neu bei 14,4 % (2005: 14,0 %). Wo sehen Sie die Hauptgründe für die Steigerung?


Das Resultat ist erfreulich und zeigt vor allem eines: Die Kunden vertrauen uns. Demzufolge ist die Steigerung sicherlich auf die Beratungsqualität zurück zu führen. Zudem haben unsere Sparbemühungen der letzten Jahre jetzt Wirkung gezeigt.


AWD Schweiz hat sich personell verstärkt und verfügt nun über eine Zahl von 348 Finanzberaterinnen und Finanzberatern (+ 6 %). Wie viele neue Kunden konnten gewonnen, wie viele neue Verträge abgeschlossen werden?


AWD Schweiz hat im Jahr 2006 über  60’000 Verträge abgeschlossen und etwa 39’000 Kunden beraten.


Im Gesamtkonzern haben vor allem die Altersvorsorgeprodukte erneut zugelegt. Ihr Anteil liegt mittlerweile bei 77 Prozent. Ist dies auch in der Schweiz der Fall?


Altersvorsorge ist auch bei AWD Schweiz das zentrale Thema: Wir decken hierbei die Kundenbedürfnisse im Wesentlichen über entsprechende Versicherungs- und Investment-Lösungen ab.


Die Altersvorsorge ist ein ideales Umfeld für Finanzdienstleister. Wie sehen Sie die weitere Entwicklung in diesem Segment?


In Zukunft werden die Menschen in der Schweiz noch stärker die Beratung und lebenslange Betreuung durch unabhängige Finanzberater suchen. Hier sehe ich uns perfekt positioniert: AWD Schweiz ist bereits heute die Nr. 1 für unabhängige Finanzoptimierung.


Wird Ihrer persönlichen Meinung nach in der Schweiz genügend fürs Alter gespart?


Nein, denn das Vertrauen in unsere staatlichen Vorsorgewerke AHV und BVG sind noch immer sehr gross. Die Finanzierbarkeit der AHV wird aufgrund der Demografie immer schwieriger und die Entwicklungen der Spargelder in den Pensionskassen sind durch die Langlebigkeit getrübt. Daher ist jeder Einzelne für sich selber verantwortlich, damit er im Alter finanziell genügend abgesichert ist. Und hierfür muss jeder selber in ausreichendem Masse vorsorgen und früh in seinem Leben anfangen, zu sparen.



«…Daher ist jeder Einzelne für sich selber verantwortlich, damit er im Alter finanziell genügend abgesichert ist.» (Marco Baur, Geschäftsführer AWD Schweiz)


Wie schätzen Sie die Geschäftsentwicklung für das laufende Jahr ein, welche Aktivitäten stehen im Vordergrund?


AWD Schweiz ist sehr gut ins 2007 gestartet. Wir konzentrieren uns diesen Jahr im Wesentlichen auf drei Dinge:



  • Ausbau unserer Beraterzahl und unseres Filialnetzes
  • In vestition in die vom BPV und der EBK anerkannte IAF-Ausbildung, die alle unsere Beraterinnen und Berater absolvieren
  • Investition in unsere Informatik, damit wir inskünftig mit einer zentralen Marketing-Datenbank die Bedürfnisse unserer Kunden noch besser abdecken können.

Der Gesamtkonzern beschäftigt heute 6040 Beraterinnen und Berater. Bis Ende 2008 sollen es bis zu 8000 sein. Ist ein Wachstum im gleichen Verhältnis für die Schweiz geplant und machbar?


Ja, wir wollen in der Schweiz im selben Verhältnis wachsen – oder sogar noch ein bisschen mehr. Ich halte eine solche Entwicklung für durchaus machbar.


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Sie haben es erwähnt – AWD Schweiz hat alle Beraterinnen und Berater beim Bundesamt für Privatversicherungen registrieren lassen. Somit müssen sie alle, sofern nicht bereits geschehen, die Ausbildung zum Dipl. Finanzberater IAF absolvieren. Welche entscheidenden Verbesserungen versprechen Sie sich davon?


Die mit dem Institut für Finanzplanung in Wettingen (IfFP) entwickelte IAF-Ausbildung (IAF steht für Interessengemeinschaft Ausbildung im Finanzbereich) ist von der EBK und dem BPV anerkannt worden. Dieser Ausbildungslehrgang ist äusserst praxisnah und liegt nach unserer Feststellung sowohl im Konsumenteninteresse, wie auch im Interesse eines jeden Beraters von AWD Schweiz. Eine Top-Beratung verlangt eine Top-Ausbildung, darum deckt sich dies mit unserer strategischen Ausrichtung.


So unterschiedlich die Finanzprodukte, so unterschiedlich die Provisionen: Können Sie garantieren, dass Ihre Beraterinnen und Berater immer das beste Finanzprodukt verkaufen und nicht manchmal stattdessen dasjenige mit der höchsten Provision?


Das Erfolgsgeheimnis von AWD Schweiz liegt in seinem Entschädigungs-System: Für vergleichbare Produkte erhalten unsere Berater immer dieselbe Entschädigung. Dadurch ist sichergestellt, dass keinem Produkt nur wegen seiner Provision der Vorrang gegeben wird. Unsere Kunden haben somit die Gewähr, dass ihnen unser Berater immer das für sie richtige Produkt zum Kauf empfehlen wird. Dieses Entschädigungs-System sichert unter anderem die Unabhängigkeit des AWD.



«Für vergleichbare Produkte erhalten unsere Berater immer dieselbe Entschädigung.» (Marco Baur)


Ein AWD-Slogan lautet «Ihr unabhängiger Finanzoptimierer». Was verstehen Sie darunter konkret?


Zum einen entsteht die Unabhängigkeit – wie bereits ausgeführt – durch unser einmaliges Entschädigungs-System.
Im Weiteren führt AWD keine eigenen Produkte und ist an keiner Versicherungsgesellschaft oder Bank beteiligt. Dies ist ein weiterer, wesentlicher Faktor für unsere Unabhängigkeit.


Finanzoptimierung ist unsere Kernkompetenz, indem wir bei jedem Kunden in einem ersten Schritt eine Finanzanalyse vornehmen, um dann in einem zweiten Schritt für unseren Kunden eine private Finanzstrategie (PFS) entwickeln. Das von AWD entwickelte Analyse-Programm PFS ist einmalig in der Schweiz und ermöglicht es, für unsere Kunden durch geeignete Produkte Steuer- und Prämienoptimierungen vorzunehmen.


Nach einer langen Karriere bei Generali Schweiz haben Sie per 1. November letzten Jahres zu AWD Schweiz gewechselt. Was hat Sie zu diesem Wechsel veranlasst und mit welcher Zielsetzung haben Sie Ihre neue Funktion angetreten?


Ich kenne AWD seit seinem Markteintritt 1993, weil die Generali ein AWD-Partner erster Stunde war. In den letzten Jahren ist Generali in der Schweiz zum Marktleader für fondsgebundene Versicherungen geworden. Gleichzeitig ist AWD zum Marktführer der unabhängigen Finanzberater in der Schweiz avanciert. Vertrieb und Beratung sind meine absolute Passion: Es gibt nichts Schöneres, als einem Menschen durch eine exzellente Beratung seine finanziellen Ziele und Wünsche zu erfüllen. AWD verkörpert diese meine Passion. Ich habe eine einzige, aber dafür klare Zielsetzung: Wenn die Menschen in der Schweiz in ein paar Jahren gefragt werden, was Ihnen zum Stichwort «unabhängige Finanzberatung» in den Sinn komme, dann möchte ich, dass diese Menschen ganz einfach «AWD» sagen.





Zur Person:
Marco Baur (45) wurde per 1. November 2006 an die Spitze der Schweizer Geschäftsleitung von AWD berufen. Baur übernimmt die Position des Sprechers der Geschäftsleitung mit den Bereichen Produkte, Recht und PR und des Delegierten des Verwaltungsrates. Zuvor war Baur stellvertretender CEO der Generali Schweiz Holding. Der studierte Jurist begann seine Karriere in der Generali-Gruppe bereits 1989. Es folgten zunächst diverse Stationen bei der Tochterfirma Fortuna. Im Oktober 2000 wurde Baur zum Vorsitzenden der Geschäftsleitung der Fortuna Lebens-Versicherung ernannt. Seit Januar 2001 verantwortete Baur den Bereich Vertrieb und Marketing für die gesamte Generali-Gruppe in der Schweiz. Im Januar 2005 erfolgte zusätzlich die Beförderung zum stellvertretenden CEO der Schweizer Holding der Generali. Ausserdem trug er als Verwaltungsrat Verantwortung in vier weiteren Tochter-Unternehmen der Generali-Gruppe.


Zum Unternehmen:
AWD Schweiz, Tochtergesellschaft des führenden unabhängigen Finanzdienstleisters in Europa, wurde 1991 in Zug gegründet. Nach Österreich war die Schweiz der zweite Kernmarkt, den AWD durch Eigenaufbau erschlossen hat. Heute hält AWD mit 348 Beratern in 16 Repräsentanzen den ersten Platz der unabhängigen Finanzdienstleister.

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