Masaaki Shirakawa soll Japans neuer Notenbankchef werden

Die japanische Regierung und die an der Regierung beteiligten Parteien hätten entsprechende Anfragen an die Adresse der Oppositionsparteien gerichtet, meldet die japanische Nachrichtenagentur Nikkei am Freitag auf der Internetseite «Nikkei Net» unter Berufung auf informierte Kreise. Auf diesem Weg soll eine mögliche Zustimmung der Opposition für den früheren Professor Shirakawa sondiert werden.


Führungslose Zentralbank
Inmitten der internationalen Finanzkrise steht Japans Zentralbank seit März erstmals in der Nachkriegszeit ohne Gouverneur da. Am letzten Tag der fünfjährigen Amtszeit von Toshihiko Fukui (72) scheiterte die Regierung im Parlament mit ihrem Kompromissvorschlag für die Neubesetzung des Postens am Widerstand der Opposition. Analysten befürchten, dass das Machtvakuum an der Spitze einer der wichtigsten Notenbanken der Welt die Glaubwürdigkeit des Landes beschädigt. Die zweitgrösste Volkswirtschaft setze in Zeiten der Finanzkrise ein Zeichen politischer Handlungsunfähigkeit.


Ringen im Parlament
Die Regierung in Tokio kann nur mit der Zustimmung des Parlaments einen neuen Notenbankchef ernennen. Die grösste Oppositionspartei, die Demokratische Partei Japans (DPJ), hatte den Kompromisskandidaten der Regierung, den Gouverneur der Japan Bank for International Cooperation, Koji Tanami, wegen dessen früherer Funktion als Vize-Finanzminister abgelehnt. Auch mangele es ihm an geldpolitischer Erfahrung. Zuvor hatte die Opposition schon den Wunschkandidaten der Regierung, Toshiro Muto, abgelehnt. (awp/mc/ps)

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