Megafusion: UniCredit mit Capitalia-Kauf zweitgrösste Bank Europas

Die neue UniCredit wird mit einen Börsenwert von 100 Milliarden Euro nur noch die britische HSBC vor sich haben. Der Zukauf wird in Form eines Aktientauschs vollzogen: Die Capitalia-Aktionäre sollen neue 1,12 UniCredit-Aktien je eigenen Anteil erhalten, teilten die Unternehmen nach einer über fünfstündigen Verwaltungsratssitzung in Mailand mit. Die neue Gruppe und die bisher grösste italienisc he Bank Intesa SanPaolo werden zusammen fast die Hälfte des italienischen Finanzmarktes kontrollieren.


Einsparungen von etwa 1,2 Milliarden Euro
Für das Jahr 2010 sei mit fusionsbedingten Einsparungen vor Steuern von etwa 1,2 Milliarden Euro zu rechnen, hiess es weiter. Die einmaligen Kosten der Transaktion vor Steuern wurden mit etwa 1,1 Milliarden Euro beziffert. UniCredit ist mit einer Marktkapitalisierung von rund 79 Milliarden Euro etwa vier mal so gross wie Capitalia.


Prodi begrüsst Fusionspläne
Der italienische Ministerpräsident Romano Prodi hatte die am Freitag bekannt gewordenen Fusionspläne bereits begrüsst. «Die Bankenfusionen und die Stärkung der Institutionen sind positiv für das Land», sagte er.


Profumo und Rampl behalten ihre Ämter
UniCredit-Chef Alessandro Profumo und Präsident Dieter Rampl sollen in ihren Ämtern bleiben, während Capitalia-Chairman Cesare Geronzi sich zunächst mit dem Amt des Vize-Präsidenten begnügt. Jedoch wurde bekannt, dass Geronzi eventuell sein Amt niederlegen und zu einer anderen Bank wechseln wird. Matteo Arpe, der bisherige Vorstandschef der Capitalia, reichte hingegen zum 31. Mai seinen Rücktritt ein.


Gruppe mit rund 164.000 Menschen
Die neue Gruppe wird unter dem Namen UniCredit voraussichtlich im Oktober das Geschäft aufnehmen. Insgesamt soll sie rund 164.000 Menschen beschäftigen. Durch das Zusammengehen wird sich nach Meinung von Finanzexperten auch die Konsolidierung der europäischen Banken an Dynamik gewinnen.


Banken-Fusionswelle in Gang gesetzt
UniCredit hatte 2005 mit dem Kauf der HVB eine Banken-Fusionswelle in Gang gesetzt. Unter anderem gab es seither in Italien mehrere Gross-Fusionen. In den Niederlanden liefern sich derzeit die britische Barclays und ein Konsortium um die Royal Bank of Scotland einen Bieterkampf um ABN Amro.


Überschuss auf 10 Mrd Euro erhöhen
UniCredit-Chef Alessandro Profumo will nach der Fusion seiner Bank mit Capitalia den Überschuss der Gruppe vor 2010 auf zehn Milliarden Euro erhöhen. «Nach Analyse unsere Zahlen gehen wir davon aus, dass wir dieses Ergebnis vor dem Jahr 2010 erreichen werden», sagte er am Montag auf einer Telefonkonferenz. Im vergangenen Jahr erzielte UniCredit einen Überschuss von 5,45 Milliarden Euro, während er bei Capitalia 1,16 Milliarden Euro betrug.


Fusion angekündigt
UniCredit und Capitalia hatten am Sonntag angekündigt, zur zweitgrössten Bank Europas fusionieren zu wollen. Dabei hatten beide Bank für 2010 fusionsbedingte Einsparungen vor Steuern von etwa 1,2 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Die einmaligen Kosten der Transaktion vor Steuern wurden mit etwa 1,1 Milliarden Euro beziffert. (awp/mc/ab)

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