Merck KGaA kauft Serono – Merck-Familie beteiligt sich an Kapitalerhöhung

Der Zusammenschluss schaffe eine strategisch überzeugende Kombination mit der Grösse für den globalen Pharma-Wettbewerb, hiess es. «Diese Akquisition entwickelt das ethische Pharmageschäft von Merck deutlich weiter und bringt es in eine führende Position im Biotech-Markt», wird Merck-Chef Michael Römer in einer Mitteilung von Merck zitiert.

Übernahme Anfang 2007
Die Sparte Ethicals werde mit Serono zusammengeführt, um das neue Unternehmen «Merck-Serono Biopharmaceuticals» zu kreieren. Hauptsitz des Geschäfts sei Genf. Merck erwartet den Abschluss der Übernahme Anfang 2007.

Finanzierung über Bar- und Fremdmittel
Merck will die Akquisition sowohl über Bar- als auch über Fremdmittel finanzieren. Der Zukauf soll zunächst durch bestehende Barmittel von Merck und durch eine Zwischenfinanzierung bezahlt werden, teilten die Darmstädter am Donnerstag weiter mit. Die Bar-Transaktion soll den Angaben zufolge durch eine Kombination von einem syndizierten Darlehen, einer Anleihe und einer Kapitalerhöhung in Höhe von 2 Mrd EUR bis 2,5 Mrd EUR refinanziert werden, an der sich die Merck-Familie mit bis zu 1 Mrd EUR beteiligen wird. Die Darmstädter erwarten, dass sich die Transaktion positiv auf den adjustierten Gewinn pro Aktie (vor transaktionsbezogenen Kosten und einmaligen Restrukturierungskosten) auswirken wird.

Details der Finanzierung erst kurz vor Abschluss
Details der Finanzierung wolle Merck erst kurz vor Abschluss der Transaktion Anfang 2007 bekannt geben, sagte eine Sprecherin von Merck. Wie es weiter hiess, strebt das Unternehmen nach Durchführung der Transaktion an, ein Investment- Grade-Rating beizubehalten und geht davon aus, die Transaktionsverbindlichkeiten aufgrund seiner cash-flow-starken Geschäfte zügig zurückzuführen. Merck erwarte des Weiteren, dass sich die Transaktion positiv auf den adjustierten Gewinn pro Aktie (vor transaktionsbezogenen Kosten und einmaligen Restrukturierungskosten) auswirken wird.


Biotech- und Pharmageschäft ausbauen
«Diese Akquisition entwickelt das ethische Pharmageschäft von Merck deutlich weiter und bringt es in eine führende Position im Biotech-Markt», wird Merck-Chef Michael Römer in einer Pressemitteilung vom Donnerstag zitiert. Der Zusammenschluss schaffe eine strategisch überzeugende Kombination mit der Grösse für den globalen Pharma-Wettbewerb. Am Markt wurde die Übernahme in einer ersten Reaktion positiv eingeschätzt.

Merck übernimmt 64,5 Prozent des Serono-Kapitals
Die im MDAX notierte Merck übernimmt, vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden und des Kaufabschlusses, 64,5 Prozent des Serono-Kapitals sowie 75,5 Prozent der Stimmrechte, für die Merck 1.100 Schweizer Franken per Aktie in bar zahlt. Das Angebot entspreche einer Prämie von 20 Prozent bezogen auf den Aktienkurs vom 20. September oder einem Transaktionswert in Höhe von 10,6 Milliarden Euro, sagte ein Sprecher. Merck werde den Aktionären ein öffentliches Übernahmeangebot unterbreiten. «Mit der Übernahme schaffen wir ein gemeinsames Pharmageschäft mit grossem Potenzial, speziell in den Bereichen Neurologie und Onkologie», sagte Serono-Chef Ernesto Bertarelli. Serono hatte zuletzt seine Suche nach einem Käufer für das eigene Unternehmen aufgegeben und sich selbst nach Übernahmemöglichkeiten umgesehen.

Positives Echo an der Börse
Die Übernahme der Mehrheitsbeteiligung an Europas grösstem Biotechkonzern Serono durch Merck stiess am Morgen an der Börse auf ein eher positives Echo. «Der Schritt kommt nach den jüngsten Merck-Äusserungen nicht überraschend», sagte ein Händler. Auch die Fokussierung auf Biotech sei positiv. Vertrauensbildend sei auch, dass sich die Merck-Familie mit einer Milliarde Euro beteiligen will. «Es bleibt nur noch die Frage offen, ob der Preis gerechtfertigt ist und ob es Synergien zu verwirklichen gibt.» Zudem erscheine nun der baldige Aufstieg in den DAX sicher.

Keine preistreibenden Strohfeuer
Ein anderer Börsianer merkte an: «Im direkten Vergleich zu Schering scheint Serono billiger zu sein.» Verhalten-optimistisch äusserte sich ein weiterer Marktteilnehmer: «Ich sehe die ganze Geschichte positiv, weil es wohl keine preistreibenden Störfeuer geben wird, da man sich mit der Bertarelli-Familie schon geeinigt hat.

Sparte Ethicals mit Serono zusammenführen
Merck will die Sparte Ethicals mit Serono zusammenführen, um Merck-Serono Biopharmaceuticals zu kreieren. Hauptsitz des Geschäfts sei Genf. Die neue Merck-Gruppe hätte einen Pro-forma-Umsatz 2005 von 7,7 Milliarden Euro. Merck erwartet den Abschluss der Übernahme Anfang 2007. (awp/mc/ar)



 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert