Microsoft eröffnet neues Kapitel im Wettbewerb der Videospiele-Hersteller

Das Unternehmens bringt mit der Xbox 360 die erste Spielekonsole der nächsten Generation auf den europäischen Markt. In den USA liegt das Gerät bereits seit vergangener Woche in den Regalen.Microsoft hat damit einen Milliardenmarkt im Blick. Dem Marktforscher NPD Group zufolge wurden im vergangenen Jahr mit Spiele-Hardware, Software und Zubehör allein in den USA 9,9 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Mit dem Vorgängermodell der Xbox 360 hat Microsoft allerdings nur einen bescheidenen Anteil am Gesamtmarkt erobern können. Für weniger als ein Fünftel am grossen Kuchen zahlte das Unternehmen Milliarden.


Microsoft wird zweifellos Geld verlieren
«Microsoft wird mit der Hardware zweifellos Geld verlieren», sagte Forrester-Analyst Paul Jackson der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. So sei nun einmal das Geschäftsmodell der Spielebranche. Um Geld zu verdienen, müssten während der Lebensdauer eines Geräts sieben bis acht Spiele verkauft werden. Allerdings werde die Hardware-Architektur zunehmend modular , was Kostenvorteile ermögliche. «Wenn sie Glück haben, kommen sie in ein paar Jahren bei der Hardware auf ein ausgeglichenes Ergebnis.»


Japaner haben das Geschäft im Griff
«Microsoft ist bisher der einzige Anbieter, der die Karten auf den Tisch gelegt hat», sagte Jackson. Von den Wettbewerbern Sony und Nintendo gebe es bisher nur sehr vage Aussagen zu den für das kommende Jahr angekündigten Spielekonsolen. Sony habe mit seiner Playstation 3 allerdings gute Chancen, den Markt auch weiterhin zu beherrschen. Die Japaner haben rund zwei Drittel des Geschäfts im Griff.


Komponentenhersteller werden profitieren
Jackson geht davon aus, dass von der neuen Gerätegeneration weltweit rund 150 Millionen Einheiten abgesetzt werden. «Egal welcher Anbieter sich durchsetzt, die Komponentenhersteller werden auf jeden Fall profitieren, ob es sich nun um den Chiplieferanten IBM oder die Festplatten-Produzenten handelt.»


Kein Interesse an Kopf-an-Kopf-Rennen
Nintendo scheine kein Interesse daran zu haben, sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Microsoft und Sony zu liefern. «Für Nintendo ist das vermutlich eine gute Entscheidung», sagte Jackson. Das Unternehmen rechne traditionell konservativ. «Eine Marketingschlacht mit den Giganten wäre das Rezept für eine Katastrophe.» Im Gegensatz zu den anderen Herstellern produziere Nintendo die Spiele für seine Konsolen grösstenteils selbst. Alles Geld gehe damit direkt an das Unternehmen.(awp/mc/ab)

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