Münchener Rück steigert Quartalsüberschuss unerwartet stark

Die Prämieneinnahmen verfehlten derweil die Analystenprognosen. Der Überschuss sei im zweiten Quartal von 167 Millionen auf 1,125 Milliarden Euro gestiegen, teilte die Gesellschaft am Donnerstag mit. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten lediglich 783 Millionen Euro prognostiziert. Operativ wuchs der Gewinn von 1,098 auf 1,851 Milliarden Euro. Das Kapitalanlageergebnis kletterte von 2,517 auf 2,647 Milliarden Euro. Branchenexperten hatten 2,181 Milliarden Euro erwartet.


Verdiente Beträge schrumpften auf 8,811 Mrd EUR
Die gebuchten Bruttoprämien sanken im Berichtsquartal von 9,220 auf 9,027 Milliarden Euro. Analysten hatten dagegen einen Anstieg auf 9,268 Milliarden Euro vorhergesagt. Die verdienten Beiträge schrumpften unerwartet kräftig von 9,053 auf 8,811 Milliarden Euro. Die Experten hatten im Schnitt mit 8,976 Milliarden Euro gerechnet.


Rückversicherung: Combined Ration auf 92,1 Prozent
In der Rückversicherung, dem Hauptgeschäft der Münchener-Rück-Gruppe, verbesserte sich die Combined Ratio von 103 auf 92,1 Prozent. Damit übertraf die Münchener Rück die Analystenerwartungen deutlich. Experten hatten im Schnitt 94,5 Prozent angenommen. Je weiter diese kombinierte Schaden-Kosten-Quote – der zentrale Indikator für die Ertragskraft im reinen Versicherungsgeschäft – unter 100 Prozent liegt, desto mehr sind Aufwendungen für Schäden und Kosten allein durch Prämieneinnahmen gedeckt.


Ausblick bestätigt
An ihrem Ausblick 2006 hält die Münchener Rück fest. Im Gesamtjahr peilt der Rückversicherer weiterhin eine Nach-Steuer-Rendite von 15 Prozent auf das Risikokapital (RoRAC) an. Dies entspräche einem Überschuss von 2,6 bis 2,8Milliarden Euro (2005 Rekord 2,74 Mrd Euro). Das Renditeziel sei «selbst dann greifbar nah, wenn Grossschäden oder ein weiterer moderater Rückgang der Börsenkurse uns höher belasten würden als im ersten Halbjahr», sagte Konzernchef Nikolaus von Bomhard.


Gesamtjahr: Umsatz von ca. 37 Mio EUR angepeilt
Die Münchener-Rück-Gruppe peilt bei stabilen Wechselkursen im Gesamtjahr Beiträge zwischen 37 und 38 Millionen Euro an. Dies wäre ein Umsatz auf dem bereinigten Vorjahresniveau, hiess es. In der Rückversicherung dürften vor Konsolidierung Beiträge von 22 bis 23 Milliarden Euro anfallen und in der Erstversicherung 16,5 bis 17 Milliarden Euro. In der Rückversicherung wollen die Münchner 2006 eine Combined Ratio von 97 Prozent unterbieten, auch wenn es im laufenden zweiten Halbjahr saisonbedingt höhere Grossschadenbelastungen beispielsweise wegen Hurrikans gebe. In der Erstversicherung solle die Schaden-Kosten-Quote unter der gesetzten Zielmarke von 95 Prozent bleiben. (awp/mc/ar)

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