Münchener Rück: Versicherer mussten 2007 deutlich höhere Schäden verkraften

Dies heisst es in einer am Donnerstag veröffentlichten Schadenbilanz der Münchener Rück. Im Vergleich zum ungewöhnlich schadenarmen Jahr 2006 stelle dies ein Zuwachs von rund 50 Prozent dar. Die versicherten Schäden beliefen sich den Angaben zufolge auf knapp 30 Milliarden Dollar, was fast einer Verdoppelung zum Vorjahr entspricht.

Im Jahr 2007 950 Naturkatastrophen gezählt
Insgesamt seien 2007 950 Naturkatastrophen (2006: 850) gezählt worden, die schlimmsten davon in Entwicklungs- und Schwellenländern. Gemessen an den versicherten Schäden traf es in diesem Jahr Europa besonders hart. Orkan Kyrill, der im Januar quer über Europa gefegt war, entpuppte sich der Münchener Rück zufolge als die teuerste Naturkatastrophe für die Versicherungswirtschaft. Der gesamtwirtschaftliche Schaden lag den Angaben nach bei rund zehn Milliarden Dollar. Der versicherte Schaden belief sich auf etwa 5,8 Milliarden Dollar, wovon mehr als die Hälfte aus Deutschland entfiel. Die Überschwemmungen im Juni und Juli in England schlugen jeweils mit vier Milliarden Dollar zu Buche, wovon die Versicherer jeweils drei Milliarden Dollar zu tragen hatten.

Schwerere Stürme, mehr Starkregen und eine höhere Hochwassergefährdung
Diese Ereignisse kann man natürlich nicht allein auf den Klimawandel zurückführen, aber sie passen zu dem Muster, das wir langfristig zu erwarten haben: schwerere Stürme, mehr Starkregen und damit tendenziell eine höhere Hochwassergefährdung auch in Deutschland», sagte Peter Höppe, Leiter der GeoRisiko-Forschungsabteilung der Münchener Rück. 2007 sei nach den bis Dezember vorliegenden Daten des britischen Hadley Centre global das siebtwärmste, für die Nordhalbkugel sogar das zweitwärmste Jahr seit Beginn der routinemässigen Messungen.

Naturkatastrophen werden weiter zunehmen
«Die Schäden durch wetterbedingte Naturkatastrophen werden weiter zunehmen, dafür sprechen alle Fakten», sagte auch Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek. Die Münchener Rück sei darauf vorbereitet. «Am Ende müssen aber die Bürger dafür bezahlen über teurere Versicherungen oder für steuerfinanzierte Reparaturen an der Infrastruktur.» (awp/mc/gh)

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