Museum Liner Appenzell: Varlin Dürrenmatt Horizontal






Im Zentrum der Ausstellung steht die Künstler-Freundschaft zwischen dem Maler Varlin (Willy Guggenheim, 1900 – 1977) und dem Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt (1921 – 1990). Neben zahlreichen Dokumenten umfasst die Ausstellung rund fünfzig Gemälde und Zeichnungen der beiden Künstler. Varlin, der Künstler aus Zürich, der seine letzten Lebensjahre in Bondo (Bergell/Kanton Graubünden) verbrachte, war für den Schriftsteller in Neuchâtel künstlerische Inspiration und menschliche Bereicherung. Varlin hat Dürrenmatt mehrfach grossformatig und eindrücklich porträtiert. Dürrenmatt wiederum hat mehrere Texte zum Werk von Varlin verfasst und in einer Reihe von ausdrucksstarken Skizzen das Sterben des Malers dokumentiert.


Die Heilsarmee – ein Meilenstein
Dürrenmatt gehörte zudem zu den wichtigsten Sammlern der Gemälde von Varlin. Zahlreiche Bilder hingen in seinem Haus und in seinem Atelier. Berühmt ist vor allem das grossformatige Gruppenporträt Die Heilsarmee, welches Varlin als Auftrag für die Landesausstellung 1964 in Lausanne gemalt hatte und das von Dürrenmatt später erwoben wurde. Lange Jahre hing es raumgreifend im Arbeitszimmer des Schriftstellers in Neuchâtel.


Die Vielfältigkeit der Bezüge
Ausgehend von der Varlin-Sammlung Dürrenmatts versucht die Ausstellung, die mehrschichtigen Bezüge ? erzählerische Malerei und bildhafte Literatur ? dieses Künstlerdialogs herauszuarbeiten. Die horizontale Optik bezieht sich dabei unter anderem auf einzelne Formate der gezeigten Werke, auf die freundschaftlichen Bande und auf eines der zentralen Motive im Werk von Varlin – das Bett: ein Möbelstück, das mit der menschlichen Existenz durch Liebe, Geburt, Krankheit und Tod, Faulenzen und Schlafen besonders intim verbunden ist und das auch in Dürrenmatts Dramatik wiederholt eine wichtige Rolle spielt.


Varlin, Selbstbildnis, 1975. Öl, Kohle, Stroh, Haare und Metall auf ungrundierter Jute.

Varlin, Selbstbildnis, 1975. Öl, Kohle, Stroh, Haare und Metall auf ungrundierter Jute.


 








Museum Liner
Das Museum Liner wurde von den renommierten Architekten Annette Gigon und Mike Guyer entworfen


Das Museum Liner Appenzell ist Carl Liner Vater und Sohn gewidmet. Es dient der Pflege ihres Werks sowie der Auseinandersetzung mit Kunst des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart. Sammlung und Museum wurden von Carl Walter und Katharina Liner, Heinrich und Paula Gebert und Stephan Gebert gestiftet. Das Museum wurde 1998 eröffnet.

Museum Liner Innenansicht












CARL AUGUST LINER
Liner ist in St. Gallen geboren und aufgewachsen, lernte als Student an der Akademie der Bildenden Künste in München die Freilichtmalerei kennen. Der deutsche Realismus und die von Frankreich herkommende Pleinairmalerei bilden die Ausgangspunkte für sein Werk, das er zu undogmatischer Vielfalt entwickelte.





Fählensee.
Aquarell über Bleistift auf Papier

CARL AUGUST LINER
In jungen Jahren bereiste der Künstler Italien, ein erstmals verliehenes Stipendium zu Studienzwecken aus dem eidgenössischen Kunstkredit ermöglichte ihm 1899 einen Aufenthalt in Paris, und bis 1907 hielt er sich regelmässig über die Wintermonate in München auf. 1913 gründete er die St. Galler Sektion der Gesellschaft Schweizerischer Maler, Bildhauer und Architekten. Als künstlerischer Berater des Stickereifabrikanten Eduard Sturzenegger besuchte er in den 20er Jahren wiederholt München, Berlin und Paris, und noch mit 63 Jahren unternahm er auf Einladung der Unternehmer Alfred Reinhart und Ernst Schmidheiny eine Reise nach Ägypten. Die Wahlheimat von Carl August Liner war jedoch das Appenzellerland, dessen Landschaft und Bewohner er in zahlreichen Gemälden und Zeichnungen festhielt. (ml/mc/th)

 











Museum Liner Öffnungszeiten:

Dienstag ? Freitag  10.00 ? 12.00 Uhr und 14.00 ? 17.00 Uhr
Samstag / Sonntag 11.00 ? 17.00 Uhr


Appenzell ist mit den Appenzeller Bahnen ab Gossau und St. Gallen stündlich bzw. halbstündlich erreichbar. Anfahrt mit dem Auto über Autobahn A1 Ausfahrt Gossau Richtung Appenzell.


Das Museum Liner befindet sich in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Appenzell.

Museum Liner aussen.


 

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