MySpace-Gründer will 25-prozentige Dow-Jones-Beteiligung kaufen

Dies gab Greenspan am Mittwoch nach Börsenschluss bekannt. Den Dow-Jones-Aktionären werden 60 Dollar je Aktie geboten. Dies ist der gleiche Preis, den die News Corp des Medienmagnaten Rupert Murdoch offeriert hatte. Murdoch will allerdings Dow Jones für fünf Milliarden Dollar (3,7 Mrd Euro) ganz kaufen.

Mittel für eine Expansion im Internet verfügbar machen
Greenspan will 1,25 Milliarden Dollar für die 25-prozentige Beteiligung ausgeben. Er will weitere 250 Millionen Dollar in das Unternehmen investieren, indem Aktien im Wert von 250 Millionen Dollar direkt von Dow Jones gekauft werden. Damit solle die Unabhängigkeit von Dow Jones von anderen Medienkonzernen gewahrt werden und Mittel für eine Expansion im Internet und im elektronischen Medienbereich verfügbar gemacht werden. Greenspan hatte sich 2005 vergeblich gegen den Verkauf der Intermix Media Inc., der Muttergesellschaft der Online-Community MySpace, für 580 Millionen Dollar an die News Corp. gewehrt.

Dow-Jones-Verwaltungsrat führt Gespräche mit News Corp. selbst
Der Dow-Jones-Verwaltungsrat gab seinerseits am Mittwochabend bekannt, dass er die Übernahmegespräche mit dem Medienkonzern News Corp. in Zukunft selbst führen wird. Bisher hatten Mitglieder der Bancroft-Familie mit News Corp.-Konzernchef Murdoch diskutiert. Es wehren sich einige der wichtigsten Familienmitglieder gegen einen Verkauf an Murdoch.


Bancroft-Familie: Beharrt auf Unabhängigkeit
Die Bancroft-Familie insistiert weiterhin auf strikten Bedingungen für die journalistische und redaktionelle Unabhängigkeit der Dow-Jones-Publikationen. Die Bancroft-Familie kontrolliert das Unternehmen. Sie verfügt über mit Mehrfachstimmrechten ausgestatteten Aktien, die ihr die Stimmrechtsmehrheit bei dem Herausgeber des «Wall Street Journal» geben. Die Übernahme der Verhandlungen mit Murdoch oder die Suche nach strategischen Alternativen durch das Dow-Jones-Aufsichtsgremium könnten zu einer Beschleunigung der Diskussionen über die Zukunft des traditionsreichen Medienkonzerns führen, glauben Wall-Street-Fachleute.

Auch GE und Pearson interessiert
Angeblich sprechen auch General Electric (GE) und das britische Medienunternehmen Pearson über einen Kaufplan. Er sehe eine Überführung des von GE kontrollierten Wirtschaftsfernsehsenders CNBC und der Pearson Plc gehörenden «Financial Times» sowie von Dow Jones in ein Joint-Venture vor. Die Bancrofts würden dabei eine Minderheitsbeteiligung behalten. (awp/mc/ar)

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