Nokia ändert Strategie – Gewinneinbruch im dritten Quartal

Nokia habe sich aber nicht daran beteiligt, da die letzten Preisbewegungen unrentabel gewesen seien, so Kallasvuo bei der Präsentation der Zahlen für das 3. Quartal. Bislang hatte Nokia die Konkurrenz unterboten, um seine führende Stelle zu behaupten.


Marktanteil sinkt auf 38 %
Der Nokia-Anteil am gesamten Handy-Markt verringerte sich im dritten Quartal um zwei Prozentpunkte auf 38 Prozent. Neben dem Preiskampf trugen dazu Lücken in der Produktpalette bei, die das Unternehmen nun schliesst. Profitiert habe im hochpreisigen Segment unter anderem Apple mit seinem iPhone, sagte ein Experte. Im abgelaufenen Quartal fielen die Finnen hinter die Konkurrenz zurück. Der Handy-Absatz kletterte zwar um 5 Prozent auf 117,8 Millionen Geräte, allerdings wuchs der Gesamtmarkt um 8 Prozent. Klarheit werden die kommenden Tage bringen, wenn die Verfolger Samsung , Sony Ericsson und Motorola ihre Bilanz vorlegen.


Finnen rechnen 2008 mit 10 % plus für die Branche
Dem Preiskampf konnte sich Nokia nicht entziehen: Der durchschnittliche Preis der verkauften Handys fiel auf 72 Euro von 74 Euro im zweiten Quartal und 82 Euro vor einem Jahr. Der Abwärtstrend ist eine Folge des steigenden Bedeutung der Wachstumsmärkte, in denen günstigere Handys gekauft werden, sowie des starken Euro. Die Verkaufszahlen machen deutlich, wo die Musik spielt: In Europa sank der Absatz im Jahresvergleich um 5,5 Prozent auf 27,4 Millionen Geräte. Im Nahen Osten und Afrika gab es dagegen ein Plus von 11,4 Prozent auf 21,5 Millionen verkaufte Handys.


Für das Jahr 2008 rechnen die Finnen für die gesamte Branche mit 1,26 Milliarden verkauften Handys – das wäre ein Plus von 10 Prozent. Vorstandschef Kallasvuo warnte allerdings, dass bislang unklar sei, inwiefern sich die Finanzkrise auf andere Bereiche auswirken werde. Die Marktforschungsfirma kappte ihren Ausblick für 2008. Statt eines Wachstums von zehn Prozent werde nur noch mit acht Prozent gerechnet.


Gerüstet für Ausbau der Marktposition
Im dritten Quartal bracht der Überschuss von Nokia im Jahresvergleich um 30,5 Prozent auf 1,09 Milliarden Euro ein, während der Umsatz sackte um 5 Prozent auf 12,24 Milliarden Euro absackte, was Nokia vor allem auf den starken Euro zurückführte. Bereinigt um diese Währungseffekte habe sich der Umsatz um ein Prozent erhöht, sagte Kallasvuo. Er sieht sein Unternehmen gerüstet, um die Marktposition auszubauen.


Netzwerksparte Nokia Siemens Networks vor Gewinnschwell
Ungeachtet eines Umsatzrückgangs von fünf Prozent steht die Netzwerksparte Nokia Siemens Networks (NSN) vor der Gewinnschwelle. Der operative Verlust des Gemeinschaftsunternehmens mit der Siemens AG verringerte sich auf eine Million Euro. Das Unternehmen sei auf dem besten Weg, sein Einsparziel von zwei Milliarden Euro zu erreichen, hiess es.


Unter den Erwartungen
Mit der Quartalsbilanz verfehlte das Unternehmen die Erwartungen der Analysten zum Teil deutlich. Nach heftigen Kursausschlägen notierte die Aktie von Nokia am Nachmittag schwächer. (awp/mc/pg/19)

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