Nokia will im Smartphone-Markt mit neuen Geräten aufholen

Der finnische Konzern ist zwar nach wie vor der weltgrösste Handyhersteller, hatte aber in den vergangenen Monaten mit sinkenden Marktanteilen und rückläufigen Gewinnen zu kämpfen. Wegen mangelnder Erfolge auf dem Smartphone-Markt musste die Gewinnprognose für das Handygeschäft dieses Jahr schon zweimal nach unten korrigiert werden.


Harte Konkurrenz
Insbesondere die Konkurrenz von BlackBerry, Apples iPhone sowie Smartphones mit der Google-Software Android macht Nokia bei den teureren Geräten zu schaffen, auch wenn die Finnen zuletzt noch auf einen Marktanteil von mehr als 40 Prozent kamen. Die Analysten von Gartner rechnen damit, dass in spätestens vier Jahren mehr Smartphones mit der Android-Software laufen als mit der Nokia- Entwicklung Symbian. Immerhin funktionierten die Smartphones von Nokia, egal wie sie in der Hand gehalten würden, konnte sich Nokia-Vorstand Savander einen offensichtlichen Seitenhieb auf eine Schwäche des jüngsten iPhone 4 nicht verkneifen. Nutzer des iPhone hatten über Empfangsprobleme geklagt, wenn das Handy an einer bestimmten Stelle gehalten wird.


Drei neue Geräte mit Symbian 3 
Für Nokia soll es jetzt das überarbeite Betriebssystem Symbian 3 richten: 50 Millionen Smartphones mit der neuen Software sollen in den kommenden Jahren ausgeliefert werden. In London kündigte Nokia drei neue Geräte mit Symbian 3 an. Der scheidende Smartphone-Vorstand Anssi Vanjoki rührte aber vor allem noch einmal die Werbetrommel für das neue Flaggschiff N8, das Ende September in den Handel kommt. «Das N8 ist ein wichtiger Meilenstein für uns», betonte Vanjoki. Auf Geräte mit der zusammen mit Intel entworfenen Handy-Software Meego müssen die Kunden unterdessen noch etwas warten. «Wir werden heute keine Meego-Ankündigungen haben», räumte Savander ein. Bis Ende des Jahres wolle Nokia das nachholen.


Gartner: «Kluger Schachzug»
Nach Meinung von Gartner-Analystin Carolina Milanesi ist der Aufschub ein kluger Schachzug: «Meego ist noch nicht soweit.» Sie habe auch noch keine Aussagen zur für nächstes Jahr geplanten Symbian-Weiterentwicklung erwartet. «Damit hätten sie Symbian 3 die Show gestohlen.» Die Analystin sieht noch ein hartes Stück Arbeit auf die Nokia-Vorstände zukommen. Die Benutzerfreundlichkeit und das ganze Ökosystem aus Applikationen und Downloads rund um die Plattform Ovi müssten weiterentwickelt werden. Bis 2012 will Nokia immerhin 300 Millionen Nutzer für die Plattform haben – aktuelle Zahlen nannten die Finnen zuletzt nicht mehr.


Neue Führungsspitze
Die Entwicklung der Dienste rund um das Handy ist die eigentliche Aufgabe von Nokia-Vorstand Savander – dem letzten Verbliebenen der alten Garde um Nokia-Chef Chef Olli-Pekka Kallasvuo. Der hatte vergangenen Freitag seinen Hut genommen. Sein Nachfolger, der Microsoft-Manager Stephen Elop, tritt seinen Dienst erst kommende Woche an und liess sich in London entschuldigen. Auch der für das Smartphone-Geschäft zuständige Vorstand Vanjoki kündigte bereits seinen Rücktritt an. Auf der Nokia World stellte er sich aber noch einmal auf die Bühne. (awp/mc/ps/17)

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