Nokia wird pessimistischer für Handysparte

Für 2010 rechnen die Finnen nun mit einer operativen Marge vor Sonderposten von 11 bis 13 Prozent, zuvor hatten sie 12 bis 14 Prozent angepeilt. An der Börse brach der Nokia-Kurs am Nachmittag um mehr als 14 Prozent ein.


Nokia hatte im Vergleich zum Vorquartal wieder Marktanteile an die Konkurrenz verloren. Mit rund 108 Millionen verkauften Geräten schätzt der Handyhersteller seinen eigenen Marktanteil weltweit nun auf 33 Prozent nach 35 Prozent im Quartal zuvor. Seine Position auf dem Smartphone-Markt schätzt Nokia hingegen etwas besser ein. Mit 21,5 Millionen verkauften Multifunktionshandys sehen die Finnen ihren Anteil bei 41 Prozent (40 Prozent im vierten Quartal 2009).


Kosten für Handyproduktion hoch
Doch die Profitabilität der wichtigen Handysparte hinkt hinterher: Die Materialkosten hätten nicht im gleichen Masse nachgegeben wie die Preise für die Handys. Das gelte vor allem für die Produktion der teureren Smartphones, lautete die Erklärung für niedrigere Margen. Gleichzeitig ging der durchschnittliche Verkaufspreis für ein Handy auf 62 Euro zurück.


Nokia versucht den Verkauf von Handys durch entsprechende Software-Angebote anzukurbeln. Vorreiter ist nach wie vor das iPhone von Apple mit einer breiten Palette von Applikationen. Anfang des Jahres kündigten die Finnen kostenlose Navigationssoftware für ihre Smartphones ab. Eine ganze Smartphone-Familie mit dem neuen Betriebssystem Symbian 3 ist für dieses Jahr geplant. Sie sollen im dritten Quartal in den Geschäften liegen.


Umsatzrückgang gestoppt
Trotz der Probleme in der Handysparte konnte Nokia den Umsatzrückgang im ersten Quartal stoppen. Zum Vorjahr stiegen die Erlöse um drei Prozent auf 9,5 Milliarden Euro. Unterm Strich stand ein Gewinn von 349 Millionen Euro nach 122 Millionen Euro im Vorjahr. Die hohen Erwartungen der Analysten erreichten die Finnen damit aber nicht.


Die beiden Sorgenkinder des Konzerns – der Anbieter von Navigationskarten Navteq und die Ausrüstersparte Nokia Siemens Networks – brachten erneut nur Verluste ein. Nur vor Sonderposten kam das Gemeinschaftsunternehmen von Siemens und Nokia im ersten Quartal auf schwarze Zahlen und ist damit auf dem besten Weg seine Jahresprognose einer schwarzen Null zu erreichen. (awp/mc/pg/19)

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