Novartis-Chef Vasella fühlt sich im Fernsehen falsch wiedergegeben

Er habe am Montag nicht die Bonusstruktur der Banken verteidigt, sondern lediglich die Logik leistungsorientierter Lohnsysteme. «Mir ist die Heuchelei und der Populismus gewisser Kreise zuwider», erklärte Vasella weiter. Unter Populismus verstehe er aber nicht die Reaktion der Bevölkerung auf sehr hohe Löhne, sondern wenn diese Regungen wider besseres Wissen ausgenutzt werde, etwa zu politischen Zwecken.


SF sieht keinen Anlass zur Kritik
Beim Schweizer Fernsehen SF lässt man Vasellas Kritik nicht gelten. «Aus unserer Sicht wurde das Interview korrekt wiedergegeben», sagte Mediensprecher David Affentranger auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA.


Keine Änderungen bei Novartis
Im Interview mit der «NZZ am Sontag» bekräftigte Vasella auch seine frühere Aussage, der Pharmakonzern Novartis werde sein Entlöhnungssystem nicht ändern. «Wenn man anfängt zu schrauben, bloss weil das politische Umfeld sich verändert, würden das unsere Mitarbeiter nicht nachvollziehen können.» Ausserdem stecke Novartis ja auch nicht in der Krise.


Hoher Druck von Investorenseite
Vasella äusserte sich auch zu den Risiken, welche die Banken in den vergangenen Jahren eingegangen waren. Er finde es unverantwortlich und inakzeptabel, wenn aufgrund von Erfolgsdruck oder Gier unverhältnismüssig hohe oder unverstandene Risiken eingegangen würden, sagte er. Allerdings seien die Banken von den Investoren, Portfoliomanagern und Analysten auch dazu angetrieben worden. Der Druck von Investorenseite sei hoch, immer wieder bessere Resultate zu liefern. Gute Manager müssten aber langfristig denken, nachhaltig handeln und gegebenenfalls auch vorübergehende Gewinneinbussen vertreten. (awp/mc/pg/02)

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