NXP: Neuer Name für ehemalige Philips-Halbleitersparte

Der Namenszusatz «founded by Philips» soll auf den reichen Erfahrungsschatz hinweisen, den das Unternehmen während seiner 53-jährigen Zugehörigkeit zum Philips-Konzern erworben hat, erklärte CEO Frans van Houten an einer Pressekonferenz im Rahmen der IFA. «Ab heute nehmen wir die Geschicke selbst in die Hand.»


«Ein Hintergrund zur Auslagerung war die Erlangung einer neuen Flexibilität, die NXP nun Möglichkeiten bietet, am Markt zu wachsen. Wir können nun beispielsweise auch Konkurrenten von Philips mit unseren Produkten beliefern», erklärt NXP-Sprecher Alexander Tarzi im Gespräch mit pressetext. NXP steht für Next Experience. «Wir verstehen uns als Innovationsunternehmen, das Produkte liefert, die Konsumenten neue Erfahrungen mit elektronischen Geräten ermöglichen. Unsere Halbleiterkomponenten sind verantwortlich für einen tollen Sound am Handy oder für ein kristallklares Bild auf dem Fernsehschirm», so Tarzi.


6700 Techniker in F&E tätig
Zudem werde es viele Neuerungen geben. Ein eigener Geschäftsbereich von NXP wird sich neuen Technologien widmen. Knapp 600 Wissenschaftler von Philips Research und Applied Technologies sollen für kontinuierliche Innovation sorgen. Insgesamt verfügt NXP nun über 6700 Techniker im Bereich Forschung und Entwicklung.


Führungspositionen in fünf Märkten angestrebt
Als Geschäftsstrategie von NXP wurde definiert, Führungspositionen in den fünf Märkten Automotive, Identification, Home, Mobile & Personal und Multimarket Halbleiter einzunehmen. Um dies zu erreichen, investiere das Unternehmen 1 Milliarde Euro in Forschung und Entwicklung. Ausserdem baue NXP auf eine «Asset-Light»-Strategie bei der Fertigung und werde sich noch stärker auf die Bedürfnisse der Kunden fokussieren. «Wir wollen in allen Bereichen, in denen wir tätig sind, führend sein», konkretisiert van Houten die Marschrichtung. «NXP hat schon jetzt eine führende Marktstellung in den Bereichen TV-Chips, kontaktlose Identifizierung für elektronische Reisepässe, RFID für das elektronische Ticketing im öffentlichen Nahverkehr, digitale Signalprozessoren für Autoradio und Schlüssellösungen für Mobiltelefonsysteme.»


Umstrukturierungsmassnahmen werden fortgesetzt
Van Houten bekräftigte zudem, dass die bestehenden Umstrukturierungsmassnahmen fortgesetzt werden. Diese wurden vor 18 Monaten eingeleitet, hätten zu nachhaltiger Profitabilität und Kostenersarnis geführt und damit den Grundstock für die Zukunft gelegt. Das Unternehmen verfüge derzeit über 1,2 Mrd. Euro an Bar- und Kreditreserven. Dieses Finanzpolster erlaube es dem Unternehmen, Möglichkeiten zu Akquisitionen zu prüfen. «Übernahmen sind angedacht und werden von uns untersucht. Konkrete Pläne gibt es jedoch noch keine. Die Firmen müssen in jedem Fall zu NXP passen», meint Tarzi.


Nummer 2 Europas
NXP ist der zweitgrösste Halbleiterhersteller in Europa und weltweit unter den Top 10 platziert. Der Hauptsitz von NXP wird im niederländischen Eindhoven bestehen bleiben. Philips hat 19,9 Prozent von NXP inne, die Investorengruppe um Kohlberg Kravis Roberts (KKR) hält 80,1 Prozent. (pte/mc/pg)

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