Ölpreise leicht gesunken – Trotzdem Anstieg über 100-Dollar-Marke erwartet

Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte WTI zur Auslieferung im Januar ging zum Vortagsschluss leicht um 28 Cent auf 96,50 US-Dollar zurück. Die Nordseesorte Brent verlor 37 Cent auf 94,13 Dollar. Am Mittwoch hatten die Ölpreise noch zeitweise über 99 Dollar (WTI) beziehungsweise über 96 Dollar (Brent) notiert.


Sorgen um die Konjunktur in den USA
Händler sprachen von einem verhaltenen Handel. Den leichten Preisrückgang führten sie auf weiter gestiegene Sorgen um die Konjunktur in den USA zurück. Die Vereinigten Staaten sind mit einem Anteil von etwa einem Viertel am globalen Ölverbraucher der weltgrösste Nachfrager nach Rohöl. Ein geringeres US-Wirtschaftswachstum würde die Ölnachfrage und mithin die Preise merklich belasten, hiess es. Begrenzt worden seien die Kursverluste indes von dem anhaltend schwachen Dollar, der die in US-Währung notierten Rohstoffe für viele Investoren billiger macht und mithin die Ölnachfrage steigen lässt.


Ölpreis unterliegt derzeit der Spekulation
Eine US-Rezession würde nach Einschätzung von Commerzbank-Rohstoffexperte Eugen Weinberg negative Auswirkungen nicht nur auf den Ölverbrauch der USA haben, sondern auch im asiatischen Raum Spuren hinterlassen. Das dortige Wachstum sei auch auf starke Exporte in den Westen zurückzuführen. Trotz derartiger fundamentaler Anzeichen für sinkende Ölpreise glaubt Weinberg, dass der Ölpreis derzeit vor allem «in spekulativen Händen» ist und kurzfristig über die 100-Dollar-Marke klettern wird.


OPEC-Preis gesunken
Auch der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) ist gesunken. Ein Barrel (159 Liter) kostete am Donnerstag nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Freitag 91,41 US-Dollar und damit 0,50 Dollar weniger als am Mittwoch. Am Donnerstag hatte der sogenannte Korbpreis mit 91,91 Dollar einen neuen Rekordstand erreicht. Die OPEC berechnet den Korbpreis auf der Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/ab)

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